CDU lehnt Windräder im Saarbrücker Westen ab

Regionalverband · Die CDU-Stadtratsfraktion lehnt die Windräder, die unter anderem in Burbach, Altenkessel und Riegelsberg entstehen sollen, kategorisch ab. Unter anderem seien die Auswirkungen für die Tier-und Pflanzenwelt nicht geklärt.

 Keine Windräder im Saarbrücker Westen? Foto: dpa

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Die Saarbrücker CDU-Stadtratsfraktion lehnt die beiden geplanten Windparks im Saarbrücker Westen ab und wird im Stadtrat dem gemeindlichen Einvernehmen nicht zustimmen. Das macht der Fraktionsvorsitzende Peter Strobel in einer Presseerklärung deutlich. Die Firma DunoAir plane drei Anlagen im Stiftswald zwischen Klarenthal und der französischen Grenze zu errichten sowie sechs Anlagen zwischen Burbach, Altenkessel und Riegelsberg, von denen vier auf Saarbrücker Gebiet liegen. Jede dieser Anlagen soll eine Höhe von 207 Metern haben.

Nach Auffassung der CDU-Fraktion seien weiterhin viele Fragen offen, zum Beispiel die Auswirkungen auf die Tier-und Pflanzenwelt. Außerdem seien die Waldgebiete um die geplanten Anlagen herum ökologisch wertvoll und Naherholungsgebiete für die Bewohner von Malstatt, Burbach und Altenkessel einerseits sowie Gersweiler und Klarenthal andererseits. Um die Lärmgrenzwerte in den angrenzenden Wohngebieten einzuhalten, musste DunoAir seine Planungen für die Anlagen bei Klarenthal überarbeiten. Der Grenzwert von 35 Dezibel könne dort nur durch ein Abbremsen der Rotoren oder durch ein Abschalten der Windräder während der Nacht erreicht werden.

Dadurch reduziere sich der Ertrag der Windräder auf nur noch 20 bis 25 Prozent ihrer möglichen Leistung. "Die Bevölkerung steht der Energiewende und auch der Windkraft grundsätzlich positiv gegenüber. Die Realisierung der beiden Windparks würde aber für eine sinkende Akzeptanz sorgen, wenn für eine vergleichsweise geringe Stromerzeugung große ökologische Eingriffe in Kauf genommen werden. Bei diesen Projekten geht es kaum um ökologische Stromerzeugung aus Windenergie, dafür sind die Standorte viel zu wenig windhöffig. Vielmehr geht es um die optimale Nutzung staatlicher Subventionen. Das kann man auch dem Investor DunoAir nicht vorwerfen. Er versucht, die Förderkulisse so gut es geht zu nutzen. Aber diese Projekte machen umwelt-und energiepolitisch keinen Sinn", stellt Peter Strobel fest.

Unter diesem Eindruck sei auch der finanzielle Gesichtspunkt, der von der Saarbrücker Stadtverwaltung immer wieder als Argument für einen geringeren Abstand der Windräder zur Wohnbebauung genannt wurde, zweifelhaft. "Mit diesen wirtschaftlichen Vorzeichen dürfte doch eher ausgeschlossen sein, dass die Stadt Saarbrücken jemals mit nennenswerten Einnahmen aus der Gewerbesteuer durch die Windräder rechnen kann. Alles im allem gibt es weder für die Bürgerinnen und Bürger noch für die Stadt selbst nennenswerte Vorteile", erläutert Strobel abschließend.

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