CDU-Homosexuelle meiden Fest wegen Kramp-Karrenbauer

Saarbrücken · Das schwul-lesbische Fest „Christopher Street Day Sar-Lor-Lux“ (CSD) findet an diesem Wochenende in einer „deutlich verschlechterten Atmosphäre“ statt, wie gestern der Saar-Sprecher des Leben- und Schwulenverbands Deutschland (LSVD) Hasso Müller-Kittnau, der SZ mitteilte. Grund dafür sei das SZ-Interview mit Saar-Ministerpräsidentin und CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer zur Homo-Ehe.

Kramp-Karrenbauer hatte gefragt: "Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen. Wollen wir das wirklich?" Die Lesben und Schwulen in der CDU (LSU) hätten ihren Stand auf der Mainzer Straße und ihren Wagen bei der CSD-Parade am Sonntag abgesagt, weil sie weder die Positionen der CDU-Landeschefin teilten, noch sich der Kritik der Bevölkerung diesbezüglich stellen wollten, wie Müller-Kittnau erklärte. Der LSVD Saar versuche als CSD-Veranstalter an die langjährige gute Zusammenarbeit wieder anzuknüpfen. "Wir freuen uns, dass es in der CDU-Landtagsfraktion eine große Anzahl von Befürworterinnen der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gibt", so Müller-Kittnau. An der Podiumsdiskussion an diesem Samstag um 17.30 Uhr unter dem Motto "Öffnet die Ehe! Grundgesetz erweitern!" auf der Bühne in der Mainzer Straße nehmen demnach teil: Elke Ferner (SPD , Staatssekretärin Bundesfamilienmin.), Stephan Kolling (CDU , Staatssekretär Saar-Familienmin.), Oliver Luksic (Saar-FDP-Chef), Jasmin Maurer (Landtags-Fraktion Piraten), Barbara Spaniol (Linksfraktion), Markus Tressel (Bundestagsmitglied Grüne) und Eva Henkel (LSVD-Vorstand).

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