Caritasverband hilft Familien, Kinder richtig zu versorgen

Saarbrücken · Für die 22-jährige Sahra (Name geändert) wurde der Alltag zum Albtraum. Die alleinerziehende junge Frau war mit der Versorgung ihrer Töchter Jessica und Alissa sowie der Führung des Haushalts überfordert. Unterstützung von ihren Eltern und dem Vater der Kinder erhielt sie nicht. Den Erziehern in der Kita fiel nach kurzer Zeit die Vernachlässigung der vierjährigen Jessica auf. Sie wurde oft zu spät gebracht, hatte nichts gefrühstückt und war ungepflegt.

Mitarbeiter des Jugendamtes und der Caritas stellen immer häufiger fest, dass es Familien nicht mehr gelingt, die Versorgung ihrer Kinder aus eigener Kraft zu organisieren, weil ihnen grundlegende Kenntnisse der Haushaltsführung fehlen. Hier setzt das Angebot des Haushalts-Organisations-Trainings (HOT) an. Ausgebildete Trainerinnen leiten die Familien an, ihre Haushaltskompetenzen zu verbessern. HOT richtet sich an Familien, die nicht mehr in der Lage sind, ihre Kinder angemessen zu versorgen. Angefangen von der Ernährung über grundlegende Hygiene und Wäsche waschen bis zu einem geregelten Tagesablauf sind hier alle Bereiche eines Haushalts betroffen. Oft kommen auch finanzielle Probleme in der Haushaltsführung zur Sprache.

Seit mehr als fünf Jahren bietet der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung das HOT an. Aus diesem Anlass hatte der Caritasverband kürzlich zu einer Fachtagung am 20. April in der Katholischen Familienbildungsstätte eingeladen. Hier konnten Fachleute aus der sozialen Arbeit gemeinsam mit den Mitarbeitern des Regionalverbandes Saarbrücken ihre Erfahrungen austauschen. Caritasdirektor Michael Groß betonte, dass in den vergangenen Jahren in vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem Jugendamt viel Gutes bewirkt werden konnte. Das HOT habe im Familienpflegedienst des Caritasverbandes für Saarbrücken und Umgebung inzwischen einen festen Platz.

Sahra ist inzwischen auf einem guten Weg. So konnte sich die Caritasmitarbeiterin immer mehr zurücknehmen, sie kommt jetzt nur noch drei Stunden in der Woche, damit das Familienleben wieder gelingt.

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