Caritasklinikum hat neue Abteilung für Alterskrankheiten

Malstatt · Ab Montag hat die Neurologische Klinik des Caritasklinikums Saarbrücken eine geriatrische Abteilung mit 15 Betten. Dr.

Jürgen Guldner leitet sie. Er ist Arzt für Neurologie, Psychiatrie, Palliativmedizin sowie Schlaf- und Rehabilitationsmedizin.

"Die Geriatrie befasst sich mit den Beeinträchtigungen im Alter, die besondere Behandlungen erforderlich machen", sagt Guldner. Die Klinik reagiere damit auf die alternde Gesellschaft. Typische Probleme in der Geriatrie sind eingeschränkte Beweglichkeit und wachsende Sturzgefahr wegen Muskelabbau. Hinzu kommen Inkontinenz und Demenz.

Oft haben die Patienten mehrere Beschwerden. "30 Prozent der über 75-Jährigen leiden an mehr als fünf Krankheiten - Tendenz steigend", sagt Guldner. In der Regel werde der Patient allerdings aufgrund eines anderen akuten Leidens aufgenommen, zum Beispiel wegen eines Knochenbruchs. Zusätzlich können Lungenentzündungen auftreten.

Eine optimale Behandlung sei daher nur möglich, wenn Experten verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten, betont Guldner. Das Team der Geriatrie besteht aus Ärzten, Pflegern, Logopäden, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten, die sich wöchentlich über die Entwicklung der Patienten unterhalten. Professor Dr. med. Erwin Peter Stolz, Chefarzt der Neurologischen Klinik, sieht die neue Geriatrie vor allem für die Patienten als großen Gewinn: "In den Akutkliniken sind die Liegezeiten meist zu knapp bemessen, um dem längeren Genesungsprozess älterer Patienten gerecht zu werden." In der Geriatrie hingegen stehe die langfristige Situation des Patienten im Mittelpunkt.

Ein Übermaß an Behandlungen, deren Erfolg der Patient unter Umständen nicht mehr erlebt, solle vermieden werden, sagt Dr. Guldner. Im neuen Haus 6 des Caritasklinikums gehe es darum, Senioren zu einer möglichst großen Selbstständigkeit zu befähigen und so zu mehr Lebensqualität auch in fortgeschrittenem Alter beizutragen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort