Burger aus der Heimat

Saarbrücken. Ziegenkäse, Fenner Harz und Pesto zieren einen Burger der noch jungen Burgerei in der Fröschengasse. Auf einem anderen werden Parmaschinken, Balsamico-Creme und Parmesan platziert. Denn ausgefallene Kreationen wie diese sind die Geschäftsidee der drei frisch gebackenen Burgerei-Besitzer

Saarbrücken. Ziegenkäse, Fenner Harz und Pesto zieren einen Burger der noch jungen Burgerei in der Fröschengasse. Auf einem anderen werden Parmaschinken, Balsamico-Creme und Parmesan platziert. Denn ausgefallene Kreationen wie diese sind die Geschäftsidee der drei frisch gebackenen Burgerei-Besitzer.

Vor etwa zwei Jahren entstand die Idee zu einem eigenen Laden in den Köpfen von Nico Weber, Moritz Kocar und Lea Hofmann. "Wir wollten etwas zum Essen machen", das stand für Moritz fest.

Die Vorstellung wurde immer konkreter: Es sollte etwas Individuelles werden, etwas zum Wohlfühlen mit besonderem Interieur, etwas mit kleinen Köstlichkeiten. Aus den kleinen Köstlichkeiten wurden am Ende dann Burger. Um Anregungen für die fleischigen Brötchen zu bekommen, bereisten sie verschiedene Restaurants in verschiedenen Städten. Lea erzählt: "Wir dachten jedes Mal: Wir können das besser!"

Gemeinsam mit einer Bäckerei entwickelten sie ihr eigenes Burgerbrötchen und kontaktierten die Metzgerei ihres Vertrauens. Denn Ziel war es, nicht nur einen geschmacklich einwandfreien, sondern auch nachhaltigen Burger anzubieten. Das Brötchenmehl kommt aus dem Bliesgau, Eier und Kartoffeln von Bauern der Region. Auch von der Haltung der Kühe hatte Moritz sich selbst überzeugt. Das Konzept setzte sich bei der Wahl der Getränke fort. "Unsere Kola zum Beispiel schmeckt nicht nur super, sondern ist auch ohne Farb- und Konservierungsstoffe", schwärmt Moritz.

Trotz nicht vorhandener Erfahrung im Gastronomiebereich gelang den drei selbst ernannten Burger-Bratern dann der Restaurant-Start Mitte Dezember. Denn auch wenn Nico zuvor im Online-Marketing tätig war, Moritz als Industriemechaniker arbeitete und die junge Mutter Lea gerade noch Windeln gewechselt hat, waren sie alle bereit, es mit den Aufgaben in einem Restaurant aufzunehmen.

Deshalb ist in der Burgerei auch jeder mal Koch, mal an der Kasse oder im Service. Aus den Hobbyköchen wurden professionelle Burger-Chefs in der offenen Küche, in der jeder Besucher zusehen kann, wer bei seiner Mahlzeit die Finger im Spiel hat. Auch die Einrichtung ist Teil der Burgerei-Philosophie.

Mit Legosteinen wurden Lücken in der Backsteinwand gefüllt, ein Gemälde von einem Elch wurde mit Ästen als Geweih beklebt. Jeder Tisch ist ein Einzelstück.

"Wir haben einiges von unserer eigenen Einrichtung geopfert", erzählt Lea. So können Besucher am ehemaligen Balkontisch des Pärchens speisen oder es sich in Moritz' altem Kellersessel bequem machen. Sogar ihr Sohn verzichtete auf Legosteine und seinen Maltisch. Dadurch entstand in dem Restaurant ein ganz eigener Wohnzimmer-Charme. Besucher sollen sich wie zuhause fühlen.

Dazu gehört, dass sich auch jeder sein Essen selbst am Tresen abholen geht. Und auch für gute Gespräche wurde gesorgt. Denn sollte in der Burgerei einmal kein separater Platz für zwei Personen frei sein, werden die Gäste auch gerne zu anderen an einen größeren Tisch gesetzt.

Trotz gutem Start gibt es jedoch noch Projekte, die es in nächster Zeit zu erledigen gilt. Bald soll ein Telefon das Lokal bereichern. Denn bisher liefen Tischreservierungen lediglich über eine Seite im sozialen Netzwerk Facebook.

Auch ein bislang von Kunden vermisster vegetarischer beziehungsweise veganer Fleischersatz wurde nun von den Inhabern entwickelt.

Im Sommer sollen Stehtische vor der Tür das Restaurant erweitern, und Moritz träumt derweil noch von einer "rollenden Burgerei", einer Art Imbissbude, die bei Veranstaltungen ein kleines Sortiment an Burgern anbieten soll. "Wir wollten etwas zum Essen machen"

Moritz Kocar

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