Bunte Bilderbögen aus Epinal begeistern Bastler und erzählen Geschichte

Saarbrücken. Der Herstellung volkstümlicher Bilderbögen verdankt das Vogesenstädtchen Epinal weltweite Bekanntheit. Bis heute werden in der "Imagerie d'Epinal", 1796 vom Spielkarten-Drucker Jean-Charles Pellerin gegründet, die prächtigen, vielfarbigen Drucke nach historischen Vorlagen angefertigt

Saarbrücken. Der Herstellung volkstümlicher Bilderbögen verdankt das Vogesenstädtchen Epinal weltweite Bekanntheit. Bis heute werden in der "Imagerie d'Epinal", 1796 vom Spielkarten-Drucker Jean-Charles Pellerin gegründet, die prächtigen, vielfarbigen Drucke nach historischen Vorlagen angefertigt. Zum Auftakt einer Veranstaltungsreihe, mit der das Institut d'Etudes Françaises Kunsthandwerks-Traditionen Frankreichs und Deutschlands vorstellen will, war jetzt Antonio Gacia in Saarbrücken. Der künstlerische Direktor der Manufaktur, der ein Museum angegliedert ist, erzählte rund 30 Zuhörern die Geschichte dieser zum nationalen Kulturerbe gehörenden Institution und hatte auch einige Bilderbögen mitgebracht. Kaprizierte sich die Manufaktur in den Anfängen auf Karten, Heiligenbilder, Märchenmotive und Genreszenen, so feierte sie unter Kaiser Napoleon dessen militärische Erfolge mit Schlachten-Bildern. Mit dem Pariser Zeichner Gaston Glucq boomte die nunmehr industrielle Produktion von bebilderten Enzyklopädien, Bastelbögen und Darstellungen politischer Ereignisse. Holzschnitt und Gutenbergpresse, (Chromo-)Lithografie, manuelle Kolorierung mit Schablonen und Aquatype - die verschiedenen Herstellungstechniken der "Images d'Epinal" führen die Mitarbeiter heute fast 200 000 Besuchern im Jahr vor. Die Firma arbeitet mit Illustratoren und Zeichnern zusammen, um der Tradition neue Impulse zu geben. Im Juni setzt das Institut d'Etudes Françaises die Reihe mit der Direktorin der Pariser Gobelin-Manufaktur fort. sbu

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