Bürgermeister König bringt den Sportplatz von Hirzweiler ins Spiel

Illingen · Unaufgeregt und in sachlicher Atmosphäre verlief am Dienstagabend die letzte Sitzung des Gemeinderates Illingen vor der Kommunalwahl. Allerdings hatte im Vorfeld der Tagesordnungspunkt Entwicklung von innerörtlichen Wohnbauflächen für Unmut in Hirzweiler gesorgt.

Keine Neubaugebiete auf der grünen Wiese von Illingen - in diesem Punkt sind sich die Verantwortlichen in der Gemeinde parteiübergreifend einig. Trotzdem will man jungen Familien auch von außerhalb die Möglichkeit geben, in Illingen neu zu bauen. Dieses Thema war in der Märzsitzung des Gemeinderates intensiv diskutiert worden. Und Bürgermeister Armin König reagierte schnell, wie Gerhard Meiser (SPD) und Stefan Maas (CDU) in der Sitzung am Dienstagabend übereinstimmend lobten.

Die Verwaltung legte vier Vorschläge vor, die sich auf Grund ihrer Lage und Größe "grundsätzlich für eine Nachverdichtung anbieten" und die sich alle im Eigentum der Gemeinde befinden. Dies wären ein Teil des großzügigen Spielplatzes Im Fahren, eine Parzelle in der Hansen-Götzwiesstraße (beides Illingen), eine Parzelle in Hüttigweiler Auf der Schies sowie der Sportplatz Hirzweiler. Insgesamt, so hat die Verwaltung ausgerechnet, könnte man so circa 20 Bauplätze schaffen. "Wir zeigen damit Flagge", sagte König, der darauf hinwies, dass "natürlich" über diese Vorschläge erst ausführlich beraten werden müsse.

Die drei erstgenannten Vorschläge gaben keinen Anlass zur Diskussion. Den Sportplatz Hirzweiler aufzugeben stieß jedoch sowohl bei Rot-Rot-Grün als auch bei Hirzweilers Ortsvorsteher Helmut Raber auf herbe Kritik. "Mit Entsetzen" habe man in Hirzweiler von dem Vorschlag Kenntnis genommen. Es handele sich hier nicht um eine Brache, sondern um einen funktionsfähigen Sportplatz, der sowohl von erwachsenen Sportlern als auch von Kindern genutzt werde, betonte Raber. Dies bestätigte Christian Petry, SPD, in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des SV Eintracht Hirzweiler-Welschbach. Wie Raber bat er, dieses Ansinnen nicht weiter voranzutreiben. Dem entgegnete der Bürgermeister, dass es notwendig sei, solche Diskussionen anzustoßen. Hierzu seien der Gemeinderat und später die Ortsräte die richtigen Gremien. Für eine gute Sache halten alle Ratsfraktionen das Vorhaben der Caritas, in Hüttigweiler eine Tagespflege und Sozialstation zu errichten.

Die Gemeinde habe sich "unheimlich ins Zeug gelegt", damit dieses Projekt zeitnah verwirklicht werden könne. Als umso ärgerlicher empfinden es sowohl der Bürgermeister als auch die Ratsmitglieder, dass die bischöfliche Verwaltung in Trier nun eine stattliche Summe für das Gelände des ehemaligen katholischen Kindergartens verlange. Dieses Verhalten sei "absonderlich", sagte Alfons Vogtel (CDU), zumal von dem ungesicherten Gebäude eine große Verletzungsgefahr für Kinder ausgehe, wie Guido Jost (SPD) anmerkte.

Einstimmig verabschiedete der Rat außerdem verschiedene Jahresabschlüsse und berief Mitglieder für die Friedhofskommission. Deren Arbeit müsse ständig fortgeführt werden, forderte Marco Schneider (FDP). Keine Gegenstimme gab es auch hier für die neu festgesetzten Friedhofsgebühren, die nun für manche Bestattungsformen sogar günstiger werden.

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