Bürger sagen, wo der Schuh drückt

Malstatt · Oberbürgermeisterin Charlotte Britz nahm sich gestern auf ihrer Stadtteiltour durch Malstatt den Problemen der Bewohner an. Hecken müssen geschnitten, ein Schulhof gestaltet und Parkprobleme gelöst werden.

Am Malstatter Markt startete Saarbrückens Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gestern Nachmittag zu ihrem Stadtteilrundgang durch das untere Malstatt. Erste Station war die Kindertagesstätte Stromstraße. Dort hat die Verwaltung Krippenplätze geschaffen, die im Oktober eingeweiht werden sollen. Wenige Meter weiter Richtung Breite Straße ein erstes Problem: Am Fußweg hinunter zur Saar müssten die Hecken geschnitten werden, ein bisschen Müll liegt dort auch. Gut, dass Grünamtsleiterin Carmen Dams beim Rundgang mit dabei war, ihr Amt werde sich schnell darum kümmern, sagte sie.

Weiter ging es zu einem stadtbekannten Haus in der Ludwigstraße direkt am Bahntunnel. Anwohner ärgert, dass sich darin vor Jahren ein Freudenhaus eingenistet hat. "Können wir nicht verbieten", erklärte Britz den Anwohnern. Allerdings sei die Einführung einer Sex-Steuer oder die Einrichtung eines Sperrbezirks in Planung. Dabei liege die Hoheit allerdings beim Land.

Als nächstes hörte sich Britz die Sorgen von Eltern und Lehrern der Wallenbaumschule an. Der Schulhof sei derzeit keine Freude für die Kinder. Vor Monaten sollten die ihn zwar mitgestalten (wir berichteten), danach ist aber nichts mehr passiert. So bleiben vier Schaukeln, ein Bolzplatz und eine Tischtennisplatte zum Pausenvergnügen sowie der neidische Blick auf den Hof der Kirchbergschule. "Wir mussten auch lange darauf warten. Da wir versetzte Pausen haben, biete ich aber an, dass Ihr unseren Schulhof mitbenutzen könnt", sagte Silke Möckel, Leiterin der Kirchbergschule. Zu den Problemen der Wallenbaumschule nahm auch Grünamtsleiterin Dams Stellung: "Meine zuständigen Mitarbeiter haben zur Zeit alle Hände voll zu tun, die Spielbereiche in den Kitas fertig zu stellen." Das seien wichtige Terminarbeiten, würden die nicht erledigt, müsse die Stadt Fördergeld für den Kita-Ausbau zurückzahlen.

Schwer zu lösen ist auch das Parkproblem in der Katharinenstraße: viele mehrgeschossige Mietshäuser entlang der steilen schmalen Straße, das heißt auch viele Privat-Pkw der Mieter. Für die Autofahrer gebe es laut Anwohner kein Durchkommen, weil auf beiden Straßenseiten geparkt werde. Oft würden die Autos dann mit zwei Rädern auf dem Bordstein stehen. Saarbrückens Bürgerreferent Robert Mertes meinte dazu: "Die richtige Lösung wäre wohl, Parken nur auf einer Straßenseite zu erlauben, dann würden aber wohl zu viele Stellplätze wegfallen."

Im Malstatter Kulturzentrum Breite 63 widmeten sich die Malstatter und Britz der Kultur. Roland Helm und Norbert Küntzer bereiten dort gerade die Ausstellung "Local Heros" über saarländische Rockmusiker vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort