Bürger machen mobil gegen Hundehaufen

Neunkirchen · . Ganz nett, diese Fähnchen in der Wiese.

So werden die meisten Passanten gedacht haben, die am Mittwoch an der Norduferstraße unterwegs waren. Beim genaueren Hinschauen entpuppten sich die Wiesenstecker allerdings als Markierung von sage und schreibe 173 gelb angesprayten Hundekothaufen. Appetitlich ist anders. Und genau darum geht es Stadtteilmanager Wolfgang Hrasky, dem Bürgerstammtisch Unterstadt, der Bürgerinitiative Stadtmitte sowie dem Verein Horizont. Gemeinsam haben sie den Tretminen den Kampf angesagt (wir berichteten).

Nach der "Einstellung" des vierbeinigen "Rathaus-Mitarbeiters" Lenny, einem Jagdhund-Mischling, im Oktober und dem Start einer Verlosungsaktion in Kooperation mit der Firma Fressnapf im Mai startete nun Phase drei der Bewusstseinskampagne. Angesichts der Stecker und eines drei mal drei Meter großen "Bitte keine Tretminen in Neunkirchen "-Banners kam man schnell mit Hundehaltern ins Gespräch. Als kleine Motivationshilfe gab es gesponserte Leckerlis und einen Leitfaden zur Hundehaltung mit nach Hause.

"Die Norduferstraße ist wegen ihrer direkten Nachbarschaft zur Bachgrundschule und dem Kindergarten Herz-Jesu ein besonders sensibles Gebiet", betonte Hrasky. In den nächsten Monaten werden Ehrenamtliche immer wieder Stecker positionieren. Im Oktober soll es dann eine weitere Aktion am Rathaus geben. Ob es was bringt? "In Wien wurde das in größerem Rahmen praktiziert." Mit Erfolg. "Es nützt dann etwas, wenn man sich Zeit nimmt. Es dauert einfach, bis sich Bewusstsein bildet." Dass Kot in Grünanlagen als Dünger dient, weist Hrasky kategorisch zurück: "Da sind jede Menge Keime drin, die sich über Monate halten und nur bei 95 Grad abgetötet werden." Im Juli sollen zudem weitere Beutelspender mit Tüten für die Exkremente aufgestellt werden. Bestückt mit Beuteln werden sie von Freiwilligen, die eine Patenschaft übernehmen.

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