Bübinger Sorgen aus erster Hand

Bübingen. Ein großes Problem vieler Bübinger ist unsichtbar. Etliche fühlen sich vom Fortschritt abgeschnitten. Und zwar, was das Internet im Ort angeht. Netz-Nutzer beklagen, sie müssten sich netztechnisch mit einem Dreirad begnügen, während andere längst in schicke Sportwagen umgestiegen seien

Bübingen. Ein großes Problem vieler Bübinger ist unsichtbar. Etliche fühlen sich vom Fortschritt abgeschnitten. Und zwar, was das Internet im Ort angeht. Netz-Nutzer beklagen, sie müssten sich netztechnisch mit einem Dreirad begnügen, während andere längst in schicke Sportwagen umgestiegen seien. Fest steht: Schnelles Surfen dank digitaler Teilnehmeranschlüsse (DSL) ist in Bübingen nicht drin. Und offenbar halten es DSL-Anbieter für nicht lukrativ, die Kabel im Stadtteil zu modernisieren. Das Internet-Manko nervt nicht nur beim Arbeiten am Computer. Bübinger haben bemerkt, dass ein schnelles Internet inzwischen ein wichtiges Kriterium ist, wenn es darum geht, Häuser zu verkaufen oder Wohnungen zu vermieten.Schon werden gar Klagen über "Zerstörung von Volksvermögen" laut. Selbstverständlich wurde Oberbürgermeisterin Charlotte Britz beim Stadtteilrundgang am Donnerstag mit dem DSL-Problem konfrontiert. Sie sagte, die Stadt bemühe sich beim Land um Fördergeld. Werde Bübingen als ländlicher Bereich eingestuft, der DSL braucht, sei diese Förderung gesetzlich vorgesehen. Dann könnte vielleicht Ende des Jahres klar sein, ob Bübingen DSL bekommt.

Sonst gab es am Donnerstag typische Probleme eines ruhigen Ortsteils am Stadtrand zu entdecken. Hecken oder Sträucher zum Beispiel, die über Mauern hinweg bis auf den Bürgersteig wuchern. Bezirksbürgermeister Daniel Bollig will Eigentümer überzeugen.

Wo das nicht wirkt, regt Britz an, dort solle, wie bei verschmutzten Gehwegen, eine Kombination aus Bübinger Zivilcourage und Kontrollen des Ordnungsdienstes helfen.

Weitere Station: der Bübinger Supermarkt. Er ist Ortsgespräch, weil der Betreiber mit einer Umfrage herausfinden will, was die Bübinger gern im Sortiment hätten. Ziel: mehr Umsatz, um den Markt offenhalten zu können. Später, bei der Diskussion in der Festhalle, kam weiteres zur Sprache. Etwa, dass die Hauptstraße mehrfach so aufgerissen worden war, dass sie zum "Flickenteppich" missriet und deshalb einen neuen Belag bekam. "Steuerverschwendung", lautete der Vorwurf. Die Auftragnehmer hätten die Straße doch gleich ordentlich wieder herrichten können. Britz, Bollig und Bürgerreferent Robert Mertes versuchten, den Vorwurf der Steuer-Verschwendung zu entkräften. Sie gehen davon aus, dass die Straße nach mehreren Bauarbeiten nur deshalb provisorisch repariert wurde, weil sie sowieso erst jetzt für einen neuen Belag vorgesehen war.

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