Buchvorstellung mit frecher Berliner Schnauze

Saarbrücken · Ein gedrungener Kraftprotz mit Turnschuhen und kurzer dunkler Cargohose, rasierter Glatze, akkurat gestyltem Bart und komplett tätowierten Armen: Kai Lüftner sieht eher aus wie ein HipHopper oder Streetworker denn ein preisgekrönter Autor. Gestern Morgen stellte er bei der 14.

Europäischen Kinder- und Jugendbuchmesse im VHS-Gebäude sein Buch "Das Kaff der guten Hoffnung" vor. Doch von der Geschichte über den Jungen Kalle, der auf der Suche nach seinem Bruder unzählige Kinderheime abklappert und sich in besagtem Nest endlich am Ziel wähnt, erfuhr man hier wenig. Denn nach ausführlicher Einpeitschphase lieferte der vor Energie schier platzende Lüftner in einem Geschwindigkeitsrekord weniger eine Lesung als vielmehr eine Animationsshow ab: Lüftner trägt im Stehen vor und schauspielert mit frecher Berliner Schnauze; er zappelt, grimassiert und wedelt kess mit der linken Augenbraue. Klassenclowns fordert er zur Selbstdarstellung auf, um sie dann routiniert zusammenzufalten. Und Pädagogen kriegen schon mal zweifelhafte Komplimente zu hören: "Sie sind die Lehrerin von der Truppe? Ach, deswegen sehen Sie so fertig aus!" (Wieder am Freitag, 23. Mai, 10 Uhr und 12 Uhr, im Schlosskeller.)

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