Bronco braucht 'nen Chef mit viel Erfahrung Nero und zwei liebe Miezen wollen Menschen ganz für sich

Saarbrücken. Drei Jahre bin ich, der Bronco, nun alt. Und jetzt sitze ich, ein quirliger Border Collie, im Tierheim. Damit wir uns nicht missverstehen: Die Leute hier sind gute Tierfreunde. Aber ein Schock ist es schon, wenn ein Temperamentbündel wie ich plötzlich sein Zuhause verliert. Wenn einer wie ich sich an neue Gesichter, Gerüche, Geräusche gewöhnen muss

Saarbrücken. Drei Jahre bin ich, der Bronco, nun alt. Und jetzt sitze ich, ein quirliger Border Collie, im Tierheim. Damit wir uns nicht missverstehen: Die Leute hier sind gute Tierfreunde. Aber ein Schock ist es schon, wenn ein Temperamentbündel wie ich plötzlich sein Zuhause verliert. Wenn einer wie ich sich an neue Gesichter, Gerüche, Geräusche gewöhnen muss. Und bei dem Hochbetrieb hier kann's nun mal nicht so gemütlich sein wie in einer richtigen Familie. Warum ich hier bin? Ich musste ins Heim, weil ich mit dem Kind in meinem bisherigen Zuhause nicht zurechtkam. Und ob ich nun allein dran schuld bin oder nicht: Ich muss jetzt nach vorn gucken und darf die Ohren nicht hängen lassen.

Eins will ich auf jeden Fall: noch viel lernen. Aber dazu gehört auch jemand, der mir sagt, was Sache ist. "Selbst beim Spazierengehen könnte noch ein bisschen Erziehung nicht schaden", meint der Fred Heckmann vom Heim.

Mit diesem Experten habe ich schon etliche Kilometer zurückgelegt. Der weiß also, wovon er spricht. Aber der Herr Heckmann muss sich noch um so viele andere kümmern, dass er nie so viel Zeit hat, wie er gern für jeden von uns hätte.

Klug genug, eine klare Ansage zu begreifen, bin ich bestimmt. Wir Border Collies sind ja bekannt für unseren Grips. Und für unsere Ausdauer. Wer mit uns durch die Gegend rennt, darf zu Hause ruhig einmal öfter an den Kühlschrank gehen.

Damit noch ein bisschen Pepp in die Tour kommt, renne ich gern noch ein paar Extrarunden, während Sie es mal ruhiger angehen lassen können. Werfen Sie einfach mal ein Bällchen oder einen Stock. Sie werden staunen, wie schnell ich Ihnen die Sachen wieder vor die Füße lege. Noch toller als Spielzeuge ist natürlich ein Flirt. Schließlich bin ich ja Hundedamen nicht abgeneigt. Und ein Typ, der sich sehen lassen kann, bin ich sowieso. Oder?

Aber um alle meine Vorzüge zu entfalten, brauche ich einfach Menschen, die sich gut mit Hunden auskennen. Ich habe neulich gehört, was die Simone Mai vom Tierheim über mich gesagt hat. "Wenn Bronco ein Zuhause findet, das ihn richtig fordert, dann ist er ein toller Hund." Da hat sie Recht. Jetzt muss nur jemand kommen, der mir dieses Zuhause bietet. Darf ich hoffen? < wird fortgesetzt

Saarbrücken. Also wir drei haben überlegt, wer mal ein bisschen Reklame für uns machen soll. Ich, die Babsi, hab' das übernommen. Ich bin die Mieze, die Sie mit großen Augen auf dem Foto rechts unten anschaut. Sicher, der Nero, das ist der Typ mit dem vielen Pelz an den Backen auf dem linken Foto, sieht super aus. Aber er ist schon ein ziemlicher Dickschädel. Davon später mehr. Erst mal zu mir.

Ich bin keine Schönheit. Und wer hört, wie laut ich atme, denkt bestimmt, dass ich ganz krank bin. Stimmt aber nicht. In meiner Nase geht's nur ein bisschen schief zu. Das muss Ihnen keine Sorgen machen. Freuen Sie sich lieber auf eine erst zwei Jahre alte freundliche Katze, die total verschmust ist und gut in eine Familie passt.

Und der Nero? Dieser Maine-Coon-Naturbursche hat schon seine Mucken. Sieht toll aus, mag aber weder Katzen noch Kinder. Will Chef sein. Und braucht Freigang. Ein Typ für echte Profis. Sie wissen schon, ein Kater für Leute, die es mögen, wenn ein Tier unverbogen durchs Leben tigert. Und toll aussehen tut er ja auch. Oder?

Kommen wir nun zu einem lieben alten Katzenmädchen, das bald hier rausmuss: Diana auf dem Foto in der Mitte. Die hat viele Jahre auf dem schmalen Buckel. Das arme Ding sieht nichts, und mit dem Hören ist es auch nicht mehr weit her. Außerdem muss sie Tabletten nehmen, weil sie eine eine Schilddrüsenüberfunktion - komisches Wort, aber so heißt das nun mal - hat. Aber im Grunde braucht sie vor allem ein gemütliches Plätzchen, wo es ruhig andere Katzen geben darf. Hauptsache, sie bekommt die Liebe, die sie jeden Tag erwidert. Dürfen wir hoffen? ole

"Wenn Bronco ein Zuhause findet, das ihn richtig fordert, dann ist er ein toller Hund."

Simone Mai

Auf einen Blick

Das Bertha-Bruch-Tierheim ist die größte saarländische Einrichtung für heimatlose Hunde, Katzen und Kleintiere.

Sechs Hauptamtliche und ein Vielfaches an ehrenamtlichen Helfern kümmern sich derzeit um 60 Hunde, 120 Katzen und rund 50 Kleintiere wie Chinchillas, Ratten oder Hamster.

Verstärkung gesucht: Die Heim-Mannschaft freut sich auf jeden, der mitmachen möchte. Vor allem Menschen, die Kleintiere mögen, werden noch dringend gebraucht. "Vielen ist dieser Bereich unserer Arbeit gar nicht bekannt", sagt Heimsprecherin Simone Mai. Kontakt: Tel. (06 81) 5 35 30.

Café Bertha: Monika Heik hat wieder den Backofen angeworfen. Kuchen und Kaffee gibt es am Samstag und Sonntag jeweils von 13 bis 17 Uhr im Heim. Der Erlös kommt den Tieren zugute. Das Heim liegt am Folsterweg in Alt-Saarbrücken. ole

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