Britz und Gillo fordern Geld aus Bundesprogramm fürs Jobcenter

Saarbrücken · Das Jobcenter im Regionalverband Saarbrücken soll in das Bundesprogramm "Chancen eröffnen - soziale Teilhabe sichern" aufgenommen werden. Das fordern Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (beide SPD ) in einem Brief an die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles . Das Bundesprogramm richte sich an ausgewählte Jobcenter und unterstütze Langzeitarbeitslose , die wegen vieler und komplexer Hemmnisse keine Stelle finden.

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz: "Im Regionalverband lebt ein Drittel der saarländischen Bevölkerung. Zugleich ist hier mehr als die Hälfte der saarländischen Bezieher von Arbeitslosengeld II ansässig. Zwei Drittel der Leistungsempfänger des Regionalverbandes wiederum leben in Saarbrücken . Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wieso ausgerechnet das größte saarländische Jobcenter , in dessen Zuständigkeit sich die sozialen Probleme des Saarlandes konzentrieren, im Bundesprogramm nicht berücksichtigt wird." Regionalverbandsdirektor Peter Gillo ergänzt: "Wir gehen davon aus, dass auch der Bund ein Interesse daran haben müsste, speziell in Ballungsräumen mit einer besonders hohen Arbeitslosigkeit Strategien zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit zu entwickeln. Deshalb haben wir die Ministerin für Arbeit und Soziales gebeten, noch mal zu prüfen, ob das Jobcenter nicht doch noch bedacht werden kann."

Bei den vom Jobcenter im Regionalverband Saarbrücken betreuten Personen beziehen zwei Drittel seit mehr als zwei Jahren, knapp die Hälfte seit mehr als vier Jahren Arbeitslosengeld . Ohne massive und langfristige Unterstützung hätten diese Menschen kaum eine Chance auf Beschäftigung. Das Jobcenter habe verschiedene Programme zu Arbeitsgelegenheiten umgesetzt, die die Menschen langsam an einen geregelten Arbeitstag heranführen sollen. In Sozialkaufhäusern, Bussen oder in der Seniorenhilfe hätten viele Langzeitarbeitslose eine sinnvolle Beschäftigung gefunden.

In den vergangenen Jahren habe das Jobcenter diese Arbeitsgelegenheiten allerdings von 2800 auf 800 reduzieren müssen. "Mit dem Auslaufen der Bürgerarbeit endeten viele arbeitsmarktpolitische Projekte", erklären Gillo und Britz. 36 000 bis 40 000 Personen beziehen Hilfe vom Jobcenter , obwohl die Behörde jährlich 6000 Menschen in sozialversicherungspflichte Beschäftigung vermittle. Die Zahl der Leistungsbezieher sei seit 2005 konstant geblieben.

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