Briefe gehören in den Kasten

St. Johann. Alles andere als erfreut war zuletzt Patrizia M., als sie ihre Post entdeckte. Die steckte nicht wie sonst im Briefkasten, der zu ihrer St. Johanner Wohnung gehört, sondern lag verstreut im Hausflur. Offenbar hatte der Postbote sie durch den Briefschlitz an der Haustür geworfen, anstatt sich Zutritt in den Hausflur zu verschaffen, wo die einzelnen Briefkästen hängen

 Briefe sind etwas sehr Privates - Briefträger sind angehalten, sie in den Kasten zu werfen oder sie persönlich zu übergeben. Foto: dpa

Briefe sind etwas sehr Privates - Briefträger sind angehalten, sie in den Kasten zu werfen oder sie persönlich zu übergeben. Foto: dpa

St. Johann. Alles andere als erfreut war zuletzt Patrizia M., als sie ihre Post entdeckte. Die steckte nicht wie sonst im Briefkasten, der zu ihrer St. Johanner Wohnung gehört, sondern lag verstreut im Hausflur. Offenbar hatte der Postbote sie durch den Briefschlitz an der Haustür geworfen, anstatt sich Zutritt in den Hausflur zu verschaffen, wo die einzelnen Briefkästen hängen.Ihre Post so vorzufinden, störte die Saarbrückerin aus mehreren Gründen. Zum Beispiel, weil sie da mitten unter Werbeprospekten und Zeitungen lag. "Wie leicht kann da ein wichtiger Brief übersehen werden?" fragt sie. Schlimmstenfalls könne die Sendung unentdeckt zwischen den Anzeigenblättern im Papiermüll landen. Außerdem sah sie in diesem Moment ihre persönlichen Daten gefährdet: "Da war ein Brief von der Bank darunter, mit Kontoauszügen, nicht auszudenken, wenn diese Zahlen in falsche Hände kommen."

Nachfrage bei der regionalen Pressestelle von Deutscher Post und DHL. Hier bekommt die SZ-Leserin Recht: "Das darf natürlich nicht vorkommen." Die Briefträger, so heißt es, seien angehalten, die Post in die Briefkästen des Empfängers einzuwerfen oder sie persönlich zu übergeben. Sollten diese Briefkästen nicht zugänglich sein, weil zum Beispiel niemand im Haus ist, um die Außentür zu öffnen, dann dürften allenfalls Benachrichtigungen für die Empfänger im Briefschlitz landen.

Post-Sprecher Stefan Heß betont: "Dieses Thema wird immer wieder in den Dienstbesprechungen behandelt." Übrigens sei die Post sehr auf die Einhaltung dieser Vorgaben bedacht. Gebe es in einem Bezirk öfter solche Vorfälle, würden sogar die betreffenden Boten vom Qualitätsmanagement der Post kontrolliert.

Patrizia M. hat ihren Vermieter gefragt, ob er die Briefkästen der zehn Hausparteien nicht an der Außenwand des Hauses anbringen könnte. Dann hätten die Briefträger immer freien Zugriff zu den Kästen. Der Hausbesitzer, so erzählt sie, habe abgelehnt. Er befürchte, dass öfter Dreck von Passanten darin lande.

M. hat nach dem Vorfall eine Postbotin auf den Vorfall angesprochen. "Sie vermutet, dass am betreffenden Tag ein Aushilfsbote unterwegs war", berichtet M.. Das Stammpersonal in ihrem Bezirk teilt die Post offenbar pflichtbewusst und ordentlich aus. Deshalb sind persönliche Briefe zwischen den Werbeblättern im Hausflur dann auch eine Ausnahme, bestätigt die Leserin.

Den Tipp bekamen wir von SZ-Leser-Reporterin Patrizia M.. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, wenden Sie sich entweder per SMS/Fax an Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder schreiben eine E-Mail an leserreporter@sol.de.

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