Brennpunkt Bahnhof

Luisenthal · Der Völklinger Ortsrat ist auf Tour durch die Stadtteile. Beim Besuch in Luisenthal am Dienstagnachmittag zeigte sich: Für die Luisenthaler ist der jämmerliche Zustand des Bahnhofs ein enormes Ärgernis.

 Am Giebel des Bahnhofsgebäudes ist dem Stadtteilnamen „Luisenthal“ der letzte Buchstabe abhanden gekommen – es wirkt wie ein Symbol für den Zustand des Baus. Hier haben sich Völklingens Ortsrat und Luisenthaler Bürger auf dem Vorplatz versammelt. Foto: Jenal

Am Giebel des Bahnhofsgebäudes ist dem Stadtteilnamen „Luisenthal“ der letzte Buchstabe abhanden gekommen – es wirkt wie ein Symbol für den Zustand des Baus. Hier haben sich Völklingens Ortsrat und Luisenthaler Bürger auf dem Vorplatz versammelt. Foto: Jenal

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 Der steile Treppenabgang vom Bahnsteig zur Unterführung ist ein finsteres Loch. Foto: Döpke

Der steile Treppenabgang vom Bahnsteig zur Unterführung ist ein finsteres Loch. Foto: Döpke

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 Uhr auf dem Bahnsteig: kein Zeitmesser, sondern Graffiti-Untergrund. Foto: Döpke

Uhr auf dem Bahnsteig: kein Zeitmesser, sondern Graffiti-Untergrund. Foto: Döpke

Foto: Döpke
 Graffiti-Maler haben sich auch an der Rückfront des historischen Bahnhofs-Empfangsgebäudes ausgetobt. Hier der Blick vom Bahnsteig auf ein Nebengebäude. Foto: Döpke

Graffiti-Maler haben sich auch an der Rückfront des historischen Bahnhofs-Empfangsgebäudes ausgetobt. Hier der Blick vom Bahnsteig auf ein Nebengebäude. Foto: Döpke

Foto: Döpke

In Luisenthal ist die Zeit stehen geblieben. Zumindest auf der Bahnhofsuhr. Um 10.49 Uhr haben die Zeiger den Geist aufgegeben. "Die Uhr steht seit vier Jahren still", berichtet Ulrike Müller (CDU) am Dienstagnachmittag vor dem Gebäude. Die Luisenthalerin ist Mitglied im Ortsrat Völklingen. Vor Ort suchen die Kommunalpolitiker den Dialog mit den Bewohnern.

Nicht nur die Uhr ist in die Jahre gekommen, am Ortsnamen hat der Zahn der Zeit ebenfalls genagt: Der letzte Buchstabe ist abgefallen. Gemeinsam geht die etwa 25-köpfige Gruppe zum Fahrscheinautomaten auf dem Bahnsteig. Ein Weg, den Rollstuhlfahrer wegen der Treppen gar nicht erst anzutreten brauchen. Aber auch für Fahrgäste, die gut zu Fuß sind, gibt es eine Art Barriere. Zwischen Treppenaufgang und Bahnsteigkante führen nur schmale Wege zu den Tickets. Die Besichtigungsgruppe ist froh, dass sie das gefährliche Nadelöhr passiert hat, bevor der nächste Zug vorbeirauscht.

Ortsvorsteherin Monika Roth (parteilos) berichtet von einem Gespräch mit Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) und Ulrich Demmer, dem Leiter des Bahnhofsmanagements DB Netze. Demmer habe Veränderungen bei der Gleisanlage angekündigt. Und wenn der Eigentümer mitspiele, wolle er auch die Bahnhofsuhr und den Orts-Schriftzug wieder in Schuss bringen. Das Gebäude gehört der Main Asset GmbH, der Firma, die auch verantwortlich ist für das mittlerweile in "Rathaus-Galerie" umgetaufte City-Center-Projekt. OB Lorig, erklärte Roth weiter, setze bei der Entwicklung des Bahnhofs auf ein Gesamtkonzept, das baldmöglichst von RAG, Land, Bahn und Stadt erarbeitet werden soll.

Handlungsbedarf sieht der Ortsrat vor allem am Bahnsteig. Auf Initiative von CDU-Sprecher Uwe Steffen beschlossen die Mitglieder einstimmig, eine Resolution zu verfassen. Darin soll die Bahn aufgefordert werden, unverzüglich Maßnahmen für die Sicherheit zu ergreifen.

Während des Ortstermins wurde noch ein weiterer Engpass besichtigt. "Fußgänger Bürgersteig wechseln", steht auf dem Schild vor der Unterführung in der Altenkesseler Straße. Für Passanten bleibt hier nur ein schmaler Gehweg.

Während der Sitzung im Feuerwehrgerätehaus informierte Michael Zimmer von der Völklinger Stadtplanung über das Neubauvorhaben der Firma Lidl. Der bestehende Markt in der Straße des 13. Januar wird durch einen Neubau ersetzt. Eine grundlegende energetische Sanierung des bestehenden Gebäudes, so die Auskunft des Unternehmens, wäre teurer. Der Neubau soll im November 2014 fertig sein.

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