Brasilianisches Blut im WM-Fieber

Urweiler · In großen Schritten nähert sich der Höhepunkt der Fußballweltmeisterschaft. Heute trifft die deutsche Nationalmannschaft im Halbfinale auf Gastgeber Brasilien. Wie steht es um die Chancen der Seleção, nachdem ihr Topstar Neymar nach einem rüden Foul nicht mehr am Turnier teilnehmen kann? Familie Zaccharopoulos lud die Saarbrücker Zeitung zum Gespräch.

 Favoritenfrage geklärt: Brasilien macht's – das sagt die aus Südamerika stammende Elaine Zaccharopoulos mit ihren Kindern (von links) Nicolas, Alexander, Mathias, Jannis, Laura. Foto: Bonenberger & Klos

Favoritenfrage geklärt: Brasilien macht's – das sagt die aus Südamerika stammende Elaine Zaccharopoulos mit ihren Kindern (von links) Nicolas, Alexander, Mathias, Jannis, Laura. Foto: Bonenberger & Klos

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Brasilianisches Blut pumpt durch die Adern von Elaine Zaccharopoulos. Ihr Herz schlägt für die Nationalmannschaft Brasiliens. 2000 zog sie nach Deutschland und heiratete Dimitros Zaccharopoulos. Sie lud mit ihren fünf Kindern zur Diskussion über das Traditionsduell Deutschland gegen Brasilien in ihre Urweiler Wohnung.

Heute treffen die deutsche Nationalelf und die brasilianische Seleção im Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft aufeinander. "Das wird ein tolles Spiel", ist sich Elaine sicher. Über die Erwartungshaltung in ihrer Heimat berichtet sie: "In Brasilien zählt nur der Titel."

In dem riesigen Land (24 mal größer als die Bundesrepublik) mit den vielen unterschiedlichen Kulturen und einer großen Kluft zwischen Arm und Reich, stehen alle hinter ihrer Fußballmannschaft. Falls sie das große Ziel nicht erreichen, würde es das Volk in kollektive Trauer stürzen. Das sorgt natürlich für Druck. "Dabei stehe ich selbst schon genug unter Druck; bei jedem Spiel", scherzt Elaine.

"Neymar ist der Beste", sagt Tochter Laura (10). Um so härter trifft es die Brasilianer und ihre Fans, die ihre Hoffnungen auf dem 22-jährigen Offensivkünstler ruhen ließen. Bis zum Viertelfinal-Spiel gegen Kolumbien: Beim Foulspiel seines Gegenspielers Juan Zúñiga zog er sich einen Wirbelbruch zu, muss voraussichtlich mehrere Monate pausieren.

"Brasilien hat bisher super gespielt", sagt Brasilien-Fan Alexander (14). Lediglich gegen Chile habe die Mannschaft ernsthaft Probleme gehabt. Er habe das große Land am Amazonas und seine ausländischen Verwandten schon sieben Mal besucht "Ich bin für Brasilien ", berichtet auch Nicolas (12). Bruder Mathias (8) und Schwester Laura nicken zustimmend.

Die Sympathien in der Familie sind also klar verteilt. Nach kurzer Diskussion einigen sie sich auf ein Wunschergebnis von 2:1 für Brasilien . Für sie rückt demnach ein mögliches Endspiel gegen Argentinien in greifbare Nähe. Elaine: "Das wäre ein Traumfinale."

Deutschland habe indes in ihrer Heimat viel an Sympathie gewonnen. Elaine: "Die Nationalelf kommt in Brasilien gut an. Überall hört man nur Lob." Alexander ergänzt: "Alle Spieler waren bisher sehr gut."

Es ist also alles angerichtet für ein Fußballfest im Estádio Mineirão in Belo Horizonte.

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