Die lange Winterpause hat Fußball-Oberligist Borussia Neunkirchen nicht aus dem Rhythmus gebracht. So bezwang die Mannschaft von Trainer Dieter Ferner am Samstag im Auftaktspiel des neuen Jahres vor 400 Zuschauern im Ellenfeldstadion den Tabellen-17. SV Mehring mit 5:0 (3:0) und kletterte auf Rang drei. Die Saarländer sind mittlerweile seit 17 Partien ungeschlagen.

In der Anfangsviertelstunde schienen die Neunkircher Mehring förmlich auseinandernehmen zu wollen und drängten die Gäste weit in die eigene Hälfte zurück. Nach einer Viertelstunde fiel dann auch das längst überfällige 1:0, als Athanasios Noutsos auf Vorarbeit des agilen Nabil Dafi mit einem 23-Meter-Gewaltschuss unter die Latte erfolgreich war.

Anschließend schlichen sich allerdings bei der Heimelf einige Unkonzentriertheiten ein, ehe in der Schlussphase der ersten Halbzeit zwei weitere Treffer folgten. Zunächst erhöhte Winter-Neuzugang Felix Dausend aus halblinker Position auf 2:0 (42.). Wenig später schickte Dafi seinen an diesem Tag bärenstarken Mitspieler Yacine Hedjilen auf die Reise, der sein sehenswertes Solo mit dem 3:0 krönte (45.). "Neunkirchen hat eine tolle Mannschaft, und dieser Doppelschlag hat uns dann das Genick gebrochen", erklärte der neue Gäste-Trainer Frank Meeth.

Auch im zweiten Durchgang gab es bei den Fans weiterhin Grund zur Freude, denn Nazif Hajdarovic ließ auf Vorarbeit von Dafi und Hedjilen mit einer sehenswerten Direktabnahme in den rechten Winkel das vierte Tor folgen (51.). Hajdarovic hat auf Wunsch seines Vorgängers Benny Früh auch die Kapitänsbinde übernommen. Früh hatte vor der Winterpause lange verletzt gefehlt und wollte, dass nun alles beim Alten bleibt.

Nach dem 4:0 nahm die Borussia zwei Gänge raus, konnte aber noch den Treffer zum 5:0-Endstand bejubeln. Innenverteidiger Armend Haliti schickte mit einem weiten Ball Hedjilen auf die Reise, der vor Mehrings Torhüter Dennis Kauhausen die Nerven behielt (80.).

Borussen-Trainer Dieter Ferner trat nach dem Spiel trotzdem auf die Euphoriebremse: "Mit dem Ergebnis bin ich natürlich hochzufrieden, teilweise auch mit unserer Spielanlage. Ich kann aber das Wort Aufstieg bald nicht mehr hören", meinte Ferner und erklärte: "Schon so mancher hat nach den Sternen gegriffen und sich die Finger verbrannt. Deswegen sollten wir mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben."

Bislang unbestätigten Gerüchten zufolge wird Enver Marina noch im Verlauf dieser Woche bei der Borussia einen Vertrag bis Saisonende unterschreiben. Der 37-jährige ehemalige Schlussmann des 1. FC Saarbrücken ist als Nummer zwei hinter Stammtorwart Sebastian Flauss vorgesehen und soll für den langzeitverletzten Thomas Wiener (Hüfte) auf der Ersatzbank Platz nehmen.