Blühendes Symbol der Freundschaft

Saarbrücken. Sommer 1960: Die deutsch-französische Gartenschau im Deutschmühlental hat vor kurzem geöffnet: Flamingos stolzieren über die Insel im Weiher. In geometrisch geformten Beeten blühen Blumen. Im "Tal der Jugend" tanzen junge Deutsche und Franzosen. 48 Jahre später hat sich im Deutsch-Französischen Garten (DFG) einiges verändert

 Eine deutsche und eine französische Fahne zieren die Kleinbahn im Deutsch-Französischen Garten. Foto: Becker&Bredel

Eine deutsche und eine französische Fahne zieren die Kleinbahn im Deutsch-Französischen Garten. Foto: Becker&Bredel

Saarbrücken. Sommer 1960: Die deutsch-französische Gartenschau im Deutschmühlental hat vor kurzem geöffnet: Flamingos stolzieren über die Insel im Weiher. In geometrisch geformten Beeten blühen Blumen. Im "Tal der Jugend" tanzen junge Deutsche und Franzosen. 48 Jahre später hat sich im Deutsch-Französischen Garten (DFG) einiges verändert. Doch das deutsch-französische Flair ist geblieben. Zum Beispiel auf den drei Rundgängen, die das städtische Gartenamt anbietet. Schwerpunkte der Routen sind die Botanik, die Gartenkunst der 50er und 60er Jahre und die Geschichte des Parks. Britta Hess, selbstständige Gästeführerin, zeigt auf zweistündigen Rundgängen die Besonderheiten des Gartens. Die Führung beginnt unter einem Ginkgobaum am Haupteingang. Zunächst spricht Hess über die Gründungsgeschichte: Am 23. April 1960 eröffneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und Premierminister Michel Debré die deutsch-französische Gartenschau im Deutschmühlental.

Der Park galt als Symbol der Freundschaft, denn Architekten beider Nationen hatten ihn angelegt. Im DFG gibt es noch viele Zeugnisse dieser Gartenbaukunst.

Britta Hess führt in den "Garten am Silberahorn" mit den typischen sechseckigen Hochbeeten aus Waschbeton und runden Sitzgruppen aus Stein.

Weiter geht es ins "Tal der Jugend" mit Gulliver Welt, Minigolf und kleinen Cafés.

Der Tanztee im Gästehaus "Zum gemütlichen Eck" kommt bei Deutschen und Franzosen immer noch an. Heute überwiegen allerdings die älteren Jahrgänge auf der Tanzfläche.

Die Route führt weg vom Deutschmühlenweiher in den Gartenteil. Das "Tal der Blumen" spiegelt die Ideen der französischen Gartenarchitekten Jacques Sgard und Gilbert Samel wider. Im Norden schließt sich der Rosengarten an. Im deutschen Bereich pflanzten Gärtner im Eröffnungsjahr 12 700 Rosen, im französischen Teil waren es sogar 15 000 - unter ihnen die bekannte "Gloria Dei". Heute blühen im Rosengarten noch etwa 8000 Exemplare.

Im "Ehrental" liegt der Ehrenfriedhof mit Gräbern deutscher und französischer Soldaten, die im August 1870 auf den Spicherer Höhen fielen.

Vorbei an der "Sonnenheide" geht's zur letzten Station des Rundgangs an die große Waldbühne. Das Amphitheater wird kaum noch genutzt, aber für Gästeführerin Britta Hess ist es der ideale Ort für eine Abschlussüberraschung. In Mundart trägt sie das Gedicht "Uff de Gaadeschau" vor. Die französische Marianne und der deutsche Michel sprechen über vergangene Zeiten und wünschen sich, dass ihre Freundschaft, die sie auf der Gartenschau feiern, für immer hält. Bisher sieht es für die beiden gut aus: In zwei Jahren wird der DFG 50.

Auf einen Blick

Wenn Sie Tipps haben , wo Saarbrücken besonders französisch ist, dann schicken Sie Ihre Anregungen bitte an folgende Adresse: Saarbrücker Zeitung, Gutenbergstraße 11-23, 66117 Saarbrücken. E-Mail: redstv@sz-sb.de, Fax-Nummer: (0681) 5 02-22 89.

Die ersten Anregungen unserer Leser kamen bereits bei uns an. Die besten Vorschläge veröffentlichen wir in einer der nächsten Ausgaben.

Und stimmen Sie online ab auf www.saarbruecker-zeitung/frankreich.de. Die größte Zustimmung fand dort bisher die Aussage: "Saarbrücken liegt zwar direkt an der Grenze. Echter französischer Einfluss ist aber nicht spürbar."

 Eine deutsche und eine französische Fahne zieren die Kleinbahn im Deutsch-Französischen Garten. Foto: Becker&Bredel

Eine deutsche und eine französische Fahne zieren die Kleinbahn im Deutsch-Französischen Garten. Foto: Becker&Bredel

Internet: Auf www.saarbruecker-zeitung.de finden Sie auch ein Video zum Thema. red

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