Kaum zu fassen, was populäre Musik alles können soll, besonders gefragt sind das Anprangern von Ungerechtigkeiten sowie sozialkritisches Maulen. Nicht mit uns, rufen nun aber Godslave und legen die Finger lieber in Saiten und an Mikrofonständer statt in offene Wunden.

Die vierte CD der 2008 gegründeten saarländischen Thrash-Metal-Band ist deshalb etwas Außergewöhnliches und eine Abkehr vom Genre-Üblichen und auch vom eigenen bisherigen Tun: "Wir weigern uns strikt, irgendwelche sozialkritischen Probleme in unseren Texten zu verarbeiten, Musik soll eben nicht zum Nachdenken anregen, sondern zum Abschalten vom täglichen Wahnsinn", versichert Gitarrist und Komponist Bernie Lorig. Seine alternative Losung: "Kopf freibangen!" beziehungsweise "eine Dreiviertelstunde entspannen". Wie es dazu kam? Erst unterschwellig: Man habe bemerkt, dass in die Texte zunehmend "positive Vibes" geschlichen kamen, dann habe man diesem Trend bewusst nachgegeben. Einstimmige Entscheidung, wird versichert.

Wie sich das anhört, ist den elf Songs auf der 47 Minuten langen CD "Welcome to the green zone" zu entnehmen. Sie wurde im Herbst 2015 im Saarwellinger Studio SU 2 aufgenommen, erscheint am 18. März und wird tags darauf, am 19. März, im Kleinen Klub der Garage Saarbrücken mit einer "Release Party" zelebriert. Die Fangemeinde der Amateurband mit den professionellen Qualitätsansprüchen war so freigiebig im "Crowdfunding", dass für den 20. März auch ein animiertes Video zum Song "Bloodbound Pack" in Aussicht gestellt werden konnte. Bis Mai ist die Band dann auf einer Sieben-Stationen-Tour durch die Republik, von Tübingen bis Thüringen. Danach geht es sogar nach Birmingham.

godslave.de