Blondinen grinsen am Narrenbett

Riegelsberg. Auch wenn der Großteil des Publikums bei der Fubbes-Premiere am Mittwochabend närrisch "verboozt" erschien, war die Veranstaltung wie jedes Jahr etwas anders als die üblichen Kappensitzungen. Keine Garde, kein Elferrat, aber trotzdem viel Humor. Die schrille Mischung aus Kabarett, Comedy und Show bot ausgerechnet zum 15. Jubiläum eine ungeahnte Wendung

Riegelsberg. Auch wenn der Großteil des Publikums bei der Fubbes-Premiere am Mittwochabend närrisch "verboozt" erschien, war die Veranstaltung wie jedes Jahr etwas anders als die üblichen Kappensitzungen. Keine Garde, kein Elferrat, aber trotzdem viel Humor. Die schrille Mischung aus Kabarett, Comedy und Show bot ausgerechnet zum 15. Geburtstag eine ungeahnte Wendung.

Präsident Karl-Wilhelm Hühnerfeld musste sich vor Gericht verantworten. Vorgeworfen wurde ihm unterlassene Hilfeleistung in 14 Fällen. Denn in den vergangenen 14 Jahren hatte er stets mit seinen Witzen einen Freund "flachgelegt", so der Inhalt seiner traditionellen Büttenrede. Die Verhandlung vor der "ersten Speisekammer des Gerichtshofes" sollte nun die immer gleiche Rede unterbinden. Ohne Erfolg: Hühnerfeld stellte sich erneut in die Bütt und hielt seine beim Stammpublikum bereits bekannte Büttenrede. Nach 15 Jahren also etwas, was sich nicht geändert hat.

Die eingeladenen Akteure boten jedoch ein Programm, das es nur zur Fubbes-Zeit gibt. In einen Traum versunken, wünschte sich Hühnerfeld zum Jubiläum Blondinen und einen Chor. Und seine Wünsche sollten wahr werden. Erwacht aus dem Schlaf sang für ihn der Gemischte Saarbrücker Herrenchor "Die Nacht ist nicht allein zum Schlafen da".

Blondinen mit Pudeln

Und die Blondinen ließen in Form der Jacob-Sisters mit ihren Pudeln auch nicht lange auf sich warten. Mundartdichter Hans Jager erzählte in seinen gereimten Anekdoten, wie die Ortsbezeichnung Rappweiler entstand und warum Marpingen eigentlich "Mäpinge" genannt wird.

Christoph Lesch alias Fidelius holte dann mit umgebauten Liedern gekonnt Udo Lindenberg, die Beatles und sogar Pumuckl auf die Bühne. Selbst Fidelius' Vorredner Hans Jager bekam sein Fett weg und wurde imitiert. Und auch ohne Prinzengarde gab es in der Fubbes-Sitzung natürlich ein Tänzchen. Die Revo-Boys sprangen als Babys über die Bühne, die die Nachtruhe nicht einhalten wollen. Sie verwandelten sich in Cowboys, tanzten Choreografien von Stars nach und rockten ihr Bühnen-Kinderzimmer, bis der rosarote Panther sie in den Schlaf fallen ließ.

Hühnerfeld selbst, der sich im Supermarkt gern als Doktor vorstellt, und seine Partnerin Gisela von Schwallberg zeigten sich wieder einmal von ihrer besten Seite.

Mit dem Schwenker und einer Mission trat Jääb, der Inspektor beim Landesamt für Schwenker, Kaltgetränke und Soziales, mit seiner Jolanda auf die Bühne. Nach Amerika wolle er reisen, um den Amerikanern das Schwenken beizubringen. Markus Lenzen wechselte in der Sitzung gerne die Rollen. Mal verzauberte er als Magier das Publikum, mal trat er als homosexueller Harald Hööke in den Zeugenstand der Gerichtsverhandlung gegen Hühnerfeld. Die Fubbes-Sitzung im Theatersaal des Hotel-Restaurants Gabriel in Riegelsberg überraschte in jedem Fall erneut mit einem kultigen Programm und bewies, dass sie auch nach 15 Jahren noch neue närrische Ideen bereithält.

Aschermittwoch abschaffen

Und die Tradition von Karl-Wilhelm Hühnerfelds Büttenrede wurde schließlich doch gewahrt. Mit der Forderung, den Aschermittwoch abzuschaffen und erst ab 0,6 Promille mitzufeiern, gelang ein grandioser Start in die Fubbes-Zeit.

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