Blaue Engel helfen am Gleis fünf

Saarbrücken · Die Bahnhofsmission gilt als der Ruhepol in der Hektik des Saarbrücker Hauptbahnhofs. Am Gleis fünf sorgen 29 Ehrenamtliche dafür, dass jeder, der im Gewimmel des Bahnhofs Hilfe braucht, sie auch bekommt.

 An diesem Abzeichen erkennt man die blauen Engel von der Saarbrücker Bahnhofsmission. SZ-Archiv-Symbolfoto: Arne Dedert/dpa

An diesem Abzeichen erkennt man die blauen Engel von der Saarbrücker Bahnhofsmission. SZ-Archiv-Symbolfoto: Arne Dedert/dpa

 Bei der Spendenübergabe am Gleis fünf: (v.l.) Renate Ritter-Hoffmann, Gisela Bernd, Peter Christmann, Claudia Rebmann und Christa Konrath. Foto: DWSAAR/ Paulus

Bei der Spendenübergabe am Gleis fünf: (v.l.) Renate Ritter-Hoffmann, Gisela Bernd, Peter Christmann, Claudia Rebmann und Christa Konrath. Foto: DWSAAR/ Paulus

Foto: DWSAAR/ Paulus

Mit 1250 Euro unterstützt der Verein für Gemeinschaftspflege (VFG) die Bahnhofsmission in Saarbrücken . "Menschen in Not nicht alleine zu lassen, das ist das Anliegen unseres Vereins", sagte Vorstandsmitglied Peter Christmann bei der Spendenübergabe. Und genau dies machen auch die sogenannten blauen Engel der Bahnhofsmission am Saarbrücker Euro-Bahnhof. Deshalb habe sich der Saarbrücker Verein entschlossen, einen Teil des Erlöses aus dem Jahr 2015 an die ökumenische Einrichtung zu geben.

Die 29 Ehrenamtlichen haben ihre Anlaufstelle am Gleis fünf. Sie helfen Senioren, Menschen mit Behinderungen oder Kranken, die ihr Gepäck nicht alleine zum Zug bringen können oder Probleme beim Ein- und Aussteigen haben. Im Aufenthaltsraum können sich Reisende ausruhen, Eltern ihren kleinen Kindern auch mal die Windeln wechseln. Gleichzeitig ist der Raum ein Ruhepol in der Hektik des Bahnhofs. Und da sind die Menschen in Not, sozial Schwache, die bei der Bahnhofsmission Unterstützung suchen. Hilfesuchenden werden, falls nötig auch Kontakte zu Beratungsstellen, Sozialämtern oder Notunterkünften vermittelt.

"Wir sind ein Seismograph für die Entwicklung in der Stadt", sagt Renate Ritter-Hoffmann, Koordinatorin der Bahnhofsmission, die gemeinsam von Diakonischem Werk an der Saar (DW Saar) und vom Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V. getragen wird. "Beispielsweise merken wir derzeit, dass viele Flüchtlinge unterwegs sind. Wir unterstützen sie, wenn sie nicht weiter wissen, etwa Fahrpläne und Leitsysteme nicht lesen können."

Claudia Rebmann, Referentin beim DW Saar, bedankte sich für die Unterstützung und überbrachte die Grüße der Geschäftsleitungen der Träger: "Wir sind sehr froh über diese Unterstützung." Ohne Spenden sei der Betrieb der Bahnhofsmission nicht möglich.

Der Verein für Gemeinschaftspflege engagiert sich seit 26 Jahren für Menschen, die unverschuldet, etwa durch Krankheit, in Not geraten sind, sowie für Gruppen und Organisationen, die sich ebenfalls diesem Ziel verpflichtet haben.

Das DW Saar ist eine Gesellschaft der evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West und zugleich der evangelische Wohlfahrtsverband an der Saar. Das DW Saar bietet in rund 100 Einrichtungen im ganzen Saarland Menschen Hilfe und Beratung in allen persönlichen Notlagen an. Gefährdete und benachteiligte Familien, Kinder und Jugendliche, Menschen mit Behinderungen, sozial Benachteiligte, alte und pflegebedürftige Menschen sowie ihre Angehörigen werden betreut, begleitet, unterstützt und ausgebildet.

Der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V. beschäftigt zurzeit 215 Mitarbeiter. Im Haus der Caritas in der Johannisstraße 2 und in insgesamt 15 weiteren Dienststellen an den unterschiedlichsten Standorten im Regionalverband Saarbrücken werden jährlich zirka 15 000 Menschen beraten und betreut. Alle Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht.

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