Blau-schwarzer Löwe

Saarbrücken · Die A-Junioren des 1. FC Saarbrücken empfangen morgen in Quierschied den VfB Stuttgart. Mit dabei ist Eduard Löwen. Er kam erst im Sommer zum FCS, ist aber schon fester Bestandteil der Bundesliga-Mannschaft.

 Eduard Löwen kam vom 1. FC Kaiserslautern zum 1. FC Saarbrücken, „um wieder spielen zu können“, wie er sagt. Foto: Schlichter

Eduard Löwen kam vom 1. FC Kaiserslautern zum 1. FC Saarbrücken, „um wieder spielen zu können“, wie er sagt. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

"Manchmal muss ich ihn etwas bremsen, weil er zu viel will", sagt Martin Forkel, der Trainer der A-Junioren des 1. FC Saarbrücken , über Eduard Löwen. Der 18-Jährige ist vor der Saison vom 1. FC Kaiserslautern gekommen - und ist Stammspieler beim FCS. Mit Löwen, der als Innenverteidiger und als "Sechser" zum Einsatz kommt, ist die Mannschaft erfolgreich in die neue Spielzeit gestartet. Sie holte vier Siege und zwei Unentschieden in neun Spielen. Das bedeutet Tabellenplatz fünf in der Fußball-Bundesliga Süd/Südwest.

Über 100 Tore in der F-Jugend

Am morgigen Samstag erwarten die Saarbrücker den Tabellensechsten VfB Stuttgart um 14 Uhr zum Heimspiel in Quierschied. Löwen ist sich sicher, dass seine Mannschaft gute Chancen auf den ersten Heimsieg hat: "Wenn wir wieder so gut spielen wie gegen Frankfurt, dann denke ich, dass wir gewinnen werden." Bei der Eintracht siegten die FCS-Junioren am vergangenen Sonntag mit 3:2. 56 Minuten lang war die Offensive des Gegners abgemeldet - auch dank Löwen, der in der Partie als Innenverteidiger spielte. Am Anfang seiner Fußball-Laufbahn war der 1,88 Meter große und bullige Fußballer für das Schießen der Tore zuständig. "Ich habe, glaube ich, in der F-Jugend mal über 100 Tore geschossen", sagt Löwen nicht ohne Stolz. Als Fünfjähriger stand er für den SV Hottenbach auf dem Platz.

Hottenbach ist wenige Kilometer von Löwens Heimatort Rhaunen in Rheinland-Pfalz entfernt. Dort fanden seine Eltern, die 1997 aus Sibirien gekommen sind, ein neues Zuhause. Vor seinem Debüt beim SV Hottenbach hatte er nicht ein Mal mit der Mannschaft trainiert. Löwen hatte aber zuhause immer schon jede freie Minute mit dem Ball am Fuß verbracht. Das lohnte sich. Er schoss in seinem ersten Spiel alle vier Tore für Hottenbach.

Als Jugendlicher wechselte Löwen dann nach Kaiserslautern. Beim FCK spielte er in der U 17 und U 19. Bei den A-Junioren jedoch saß Löwen meist auf der Ersatzbank. Er fühlte sich vom Trainer ausgegrenzt. "Ich bin dann zum FCS, um wieder spielen zu können und um mich weiter zu entwickeln", sagt er. Die Entwicklung soll ihn zum Profi machen. Das ist sein Traum, dafür trainiert er jeden Tag. "Ich konzentriere mich im Moment voll auf Fußball", erzählt Löwen. Forkel ist angetan vom Trainingseifer seines Spielers: "Er ist immer der Erste und Letzte im Training und macht viele Sonderschichten."

Zeit für den ersten Heimsieg

Morgen wird Forkel Löwen wieder als Innenverteidiger einsetzen. Er will endlich den ersten Heimsieg der Saison feiern. "Es wird brutal hart, aber wir sind gut vorbereitet, und es wird jetzt mal Zeit zuhause zu gewinnen", sagt Forkel. Verzichten muss er auf seinen Rotgesperrten Kapitän Sebastian Brenner. Der Einsatz von Johannes Roßfeld, der zu Anfang der Woche mit Fieber im Bett lag, ist fraglich. Löwen, der seine Zuversicht und Kraft aus dem Glauben an Gott schöpft, wird den Stuttgarter Angreifern sicherlich wieder alles abverlangen und vielleicht auch - wie früher - vor dem Tor des Gegners zu sehen sein.

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