Bistumssynode geht in die Verlängerung

Saarbrücken · Die fünfte Vollversammlung der Bistumssynode Trier in Saarbrücken endete am Samstag mit einer überraschenden Entscheidung: Statt im Dezember findet die letzte Vollversammlung erst im Frühjahr 2016 statt.

 Bischof Stephan Ackermann beim Gottesdienst zum Ende der fünften Vollversammlung der Synode im Saarbrücker E-Werk. Foto: Becker&Bredel

Bischof Stephan Ackermann beim Gottesdienst zum Ende der fünften Vollversammlung der Synode im Saarbrücker E-Werk. Foto: Becker&Bredel

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"Wir blicken auf ein dickes Opus mit über 100 Schlussempfehlungen", freute sich Bischof Stephan Ackermann am Ende der fünften Vollversammlung der Bistumssynode Trier am Samstag. Rund 280 Synodale diskutierten von Donnerstag bis Samstag die Empfehlungen der Sachkommissionen, die im Vorfeld der Vollversammlung erarbeitet worden waren und den künftigen Kurs der Diözese gestalten sollen.

"Diakonisch sein", "Missionarisch sein", "Zukunft der Pfarreien" und "Glauben an vielen Orten leben" hießen die vier Sachkommissionen, die im Fokus der Versammlung im Saarbrücker E-Werk standen. Ihre Empfehlungen beschäftigten sich zum Beispiel mit der Flüchtlingsfrage, aber behandelten auch bisher weniger prominente Themen wie die Seelsorge im Internet und im Tourismus.

Pater Franz Meures, der als Beobachter und geistlicher Berater an der Vollversammlung teilnahm, lobte die Motivation der Synodalen: "Diese Menschen wollen das Bistum gestalten, man merkt, dass das eine Herzensangelegenheit für sie ist", so Meures. Eine Tatsache, die Bischof Ackermann vielleicht auch dazu bewegte, die Bistumssynode, die er 2013 einberufen hatte, in die Verlängerung zu schicken.

Statt wie geplant im Dezember wird erst im Frühjahr 2016 die letzte Vollversammlung stattfinden. "Dies ist für qualifizierte Entscheidungen der Synodalen nötig", stellte Ackermann klar und gestand: "Die Synode ist noch nicht beschlussbereit." Er lehne es ab, die Bistumssynode unter Druck zu Ende zu führen, schließlich müsse man auch bedenken, dass es sich bei den Synodalen mehrheitlich um Laien handele. Theologie-Professoren, Juristen und Erzieher würden sich gleichermaßen unter den Konferenzteilnehmern befinden. "Die Synode ist kein eingeübtes Instrumentarium, das braucht eben Zeit", so Ackermann.

Pater Meures freute sich darüber, dass am letzten Versammlungstag noch eine interessante Schlussdebatte rund um die Frage "Haben wir die derzeitige Position der Kirche eigentlich verstanden?" aufkam. "Da ging ein richtiger Ruck durch die ganze Synode", so Meures. Bischof Ackermann musste dagegen bei dem Vorschlag, die 900 eigenständigen Pfarreien, die das Bistum Trier derzeit zählt, auf rund 60 zu reduzieren, schlucken. In einer Probeabstimmung wurde diese Forderung mit großer Mehrheit befürwortet. Dies zeigte, dass sich die Vollversammlung nicht davor scheute, auch harte Beschlüsse einzureichen.

Bei der im Dezember in Trier stattfindenden Vollversammlung soll eine Redaktionskommission die über 100 Schlussempfehlungen konkretisieren und dazu beitragen, dass die Synode im Frühjahr 2016 beendet werden kann.