Birk verlässt die Bank

Saarbrücken · Der Damenhandball-Oberligist Saarbrücken und Trainer Andreas Birk gehen getrennte Wege. Alexander Saunus wird neuer Trainer und schon im Heimspiel gegen die SG Mainz-Bretzenheim II auf der Bank sitzen.

 Alexander Saunus spielte lange Zeit für den TBS, ehe er nach Völklingen wechselte. Jetzt kehrt er als Trainer zurück. Foto: Wieck

Alexander Saunus spielte lange Zeit für den TBS, ehe er nach Völklingen wechselte. Jetzt kehrt er als Trainer zurück. Foto: Wieck

Foto: Wieck

Was sich vergangene Woche andeutete, ist nun Gewissheit. Der Trainer des Damenhandball-Oberligisten TBS Saarbrücken, Andreas Birk, hat sein Amt niedergelegt. Beim Heimspiel gegen die SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim II an diesem Samstag um 18.20 Uhr in der Saarbrücker Bruchwiesenhalle, wird Alexander Saunus auf der Bank sitzen. Der 23-Jährige wird die Mannschaft bis Saisonende betreuen.

Der zuletzt ausgebliebene sportliche Erfolg spielte für Birks Entscheidung keine Rolle. Vielmehr herrschte ein Kommunikationsproblem zwischen Trainer und Mannschaft. "Da sind einfach verschiedene Philosophien aufeinander geprallt. Ich habe sehr viel Arbeit und Mühe investiert und dafür einfach zu wenig zurück bekommen. Es fehlt an der Gruppendynamik innerhalb der Mannschaft", erklärt der Ex-Trainer: "Sportlich sehe ich die Situation überhaupt nicht so gravierend. Die vier Punkte gegen die direkten Konkurrenten kann den Mädchen keiner mehr nehmen. Außerdem hat die Mannschaft zuletzt gegen Tabellenführer TSV Kandel und beim HSV Püttlingen, die beide kein Maßstab für uns sind, zu überzeugen gewusst."

Die Verantwortlichen beim TBS bedauern den Schritt des 32-Jährigen, können ihn aber nachvollziehen. "Andreas Birk wollte der Mannschaft professionelle Strukturen verleihen. Er hätte es am liebsten gesehen, wenn sich die Mädchen drei Mal in der Woche im Training zerreißen. In der Realität lag die Trainingsbeteiligung allerdings durchschnittlich bei 1,5 Mal in der Woche", erläutert Michael Sauer, der Abteilungsleiter Handball beim TBS: "Das ist für die RPS-Oberliga einfach nicht ausreichend. Nur das Talent alleine reicht da nicht mehr aus."

TBS-Spielführerin Muriel Kollmannsperger bestätigt diese Eindrücke. "Wir sind auch innerhalb der Mannschaft nicht immer einer Meinung gewesen. Wir haben von unserer Seite aus nicht das nötige Engagement gezeigt. Die Mannschaft hat sich während der Woche zusammengesetzt und intern die Probleme angesprochen", sagt sie: "Wir müssen den Trainerwechsel nun als neue Chance sehen und ich denke, dass dies auch in allen Köpfen angekommen ist."

Mit Alexander Saunus wird nun ein ehemaliger TBS-Akteur - vorläufig bis zum Saisonende - die Oberliga-Mannschaft trainieren. Erst im Sommer wechselte der 23-Jährige von den TBS-Herren aus der Saarlandliga zum Oberligisten HSG Völklingen. Da eine Trainersuche während der laufenden Saison eine schwere Aufgabe darstellt, sind die Verantwortlichen froh, dass sich der 1,92 Meter große Linkshänder spontan dazu bereit erklärt hat, zu helfen. "Er ist ein Ur-TBSler. Er kennt unser System, hat fast alle Spiele der Damen bisher gesehen. Mit ihm wollen wir weiter am Ziel Klassenverbleib arbeiten", sagt Sauer.

Zur Zeit steht der TBS Saarbrücken auf Platz zwölf der 14 Mannschaften umfassenden Oberliga. Punkte gegen den Tabellenneunten Mainz-Bretzenheim würden dem neuen Trainer die Arbeit erleichtern. "Neue Besen kehren ja bekanntlich gut. Ich wünsche meinem ehemaligen Mitspieler und Freund alles Gute. Schließlich hänge ich nach so langer Zeit mit dem Herzen noch am Verein", sagt Birk. Er warnt aber: "Wenn sich an der Einstellung innerhalb der Mannschaft nichts ändert, wird es ganz schwer."

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