Bildungsministerium steht zur Bundeswehr in Schulen

Saarbrücken · Das Bildungsministerium hat sich zum Einsatz von Jugendoffizieren der Bundeswehr zur politischen Bildung in saarländischen Schulklassen bekannt. Öffentliche Äußerungen einer Mitarbeiterin des dem Ministerium unterstellten Landesinstituts für Pädagogik (LPM) hatten am Freitag vor einer Woche Zweifel an der Kooperation geschürt.

Der mit dem Wehrbereichskommando II im Jahr 2011 geschlossene Vertrag gewährleiste eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Bundeswehr und den Schulen vor Ort, teilte der Sprecher des Ministeriums von Ulrich Commerçon (SPD ), Rüdiger Fries, auf SZ-Anfrage mit. Die Kooperation stelle sicher, dass Schulen sowohl Vertreter der Bundeswehr als etwa auch von Friedensinitiativen und Kirchen gleichberechtigt und gleichgewichtet in den Unterricht einbeziehen könnten, hieß es.

Eine am LPM für Friedensbildung an Schulen verantwortliche Mitarbeiterin hatte bei einer kontroversen Diskussionsrunde über Vorträge von Bundeswehroffizieren in Klassenzimmern gesagt, dass sie die friedenspolitischen Schulprojekte des LPM auch ein stückweit als "Abgrenzung gegen das Engagement der Bundeswehr " verstehe. Die CDU Saar kritisierte die Mitarbeiterin daraufhin scharf. Das LPM habe keine Abgrenzung zur Bundeswehr zu leisten, erklärte CDU-Generalsekretär Roland Theis. Das Institut widerspreche damit der Landesregierung, die zur Bundeswehr als Instrument zur Friedenssicherung stehe. Die LPM-Mitarbeiterin ließ nun in einer Stellungnahme wissen, sie habe sich so weder im Wortlaut noch inhaltlich geäußert. Doch die Aussage liegt der SZ als Audioaufnahme vor. Jugendoffiziere der Bundeswehr hielten eigenen Angaben zufolge im vorigen Jahr 67 Vorträge an weiterführenden Schulen im Saarland und in Rheinland-Pfalz. Friedensinitiativen kritisieren den Unterrichtseinsatz der Armee.

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