Bildung als gemeinsames Erlebnis

Saarbrücken. Auch wenn die Italiener in Rom einige gigantische und historische Bauten eigentlich jeden Tag zu Gesicht bekommen, so waren die italienischen Schüler vom Comenius-Projekt auch in Deutschland fündig geworden. "Die Trierer Porta Nigra in der Abendsonne war ein Höhepunkt, da haben alle gestaunt", verrät Fred Weber

Saarbrücken. Auch wenn die Italiener in Rom einige gigantische und historische Bauten eigentlich jeden Tag zu Gesicht bekommen, so waren die italienischen Schüler vom Comenius-Projekt auch in Deutschland fündig geworden. "Die Trierer Porta Nigra in der Abendsonne war ein Höhepunkt, da haben alle gestaunt", verrät Fred Weber. Der Lehrer von der Gesamtschule Rastbachtal hat den Schüleraustausch im Rahmen des Projekts organisiert und für die vergangene Woche drei Partnerschulen nach Saarbrücken eingeladen. Zu Gast waren Schüler und Lehrer aus Innsbruck (Österreich), Pescara (Italien) und Estremadura (Spanien). "Es geht um europäisches Zusammenkommen", erklärt Saarbrückens Kulturdezernent Erik Schrader und präzisiert: "Wo früher sogar Kriege geführt wurden, kann man nun mit der Straßenbahn einfach über die Grenze fahren."Unter dem Motto "Kunst und Kultur" haben sich die vier Schüler- und Lehrergruppen erstmals im April vergangenen Jahres in Rom getroffen. Dort wurden die kulturellen Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern thematisiert, die in der römischen Geschichte verankert sind. "Gemeinsame Wurzeln im Geiste der Römer", formuliert Weber das Motto, "das ist ein Beitrag zu Europas Freundschaft". Einige der Schüler kamen beim Abschlussfest im Saarbrücker Rathaus am vergangenen Donnerstag mit den Gleichaltrigen der anderen Nationen ins Gespräch - meist aber auf Englisch. Eine Woche nach dem Rom-Ausflug begannen die Besuche der Partnerstädte, wobei Saarbrücken die dritte Station darstellte. Dabei wurde den Schülern in Deutschland, neben der Porta Nigra, ein abwechslungsreiches Programm geboten: "Dienstags gab es eine Stadtrallye mit Handyführung, mittwochs haben wir das Europäische Parlament in Straßburg besucht", verrät Fred Weber, der sich über den Zuspruch für das Projekt freut.

Der europäische Weg

Auch die Lehrer aus den anderen Nationen waren zufrieden: "Verschiedene Kulturen versuchen, eine gemeinsame Kultur zu bilden. Das ist der europäische Weg", sagt Mirella Berardocco aus Italien. "Ich habe vier Schüler dabei, aber auch aus meiner Klasse soll jeder einmal mitfahren", verrät Hans Lahninger aus Innsbruck, der das Treffen gemeinsam mit Weber initiiert hat: "Auch ich persönlich habe einiges dazugelernt. Manchmal kommt man auch mit der eigenen Toleranz an die Grenze, aber man findet immer eine Lösung." Der Tenor des Ganzen war schließlich klar: "Getreu dem Bildungsforscher Comenius, nach dem das Projekt benannt ist, sollen die Schüler bei ihrer Bildung nicht nur zuhören, sondern sich beteiligen", erklärt Museumspädagoge Wolfgang Birk,

Und er fährt fort: "Es soll klar werden, dass wir in Europa lediglich Unterschiede in der Sprache haben. Und mit den Möglichkeiten der Medien heutzutage kann der Austausch intensiviert werden." Zum Ende einer lebendigen, aber in entspannter Atmosphäre erlebten Woche formulierte Fred Weber das Schlusswort: "Auch durch dieses Projekt wird Europa immer offener."

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