Bilder von Stahl und Rauch

Sulzbach · In einem hellen, leuchtenden Gelb-Weiß hat Brigitte Hayo-Rousché das flüssige Eisen gemalt, das sich in ihrem riesigen Gemäldevierteiler aus einem gigantischen Rohr ergießt. Funken sprühend zerfließt es und dort, wo sich die Hitze ein wenig verliert, färbt sich der Boden rot.

Rot-Orange ist auch der emporsteigende Rauch, der sich vor der dunkelgrauen Industriekulisse kontrastreich abhebt. Das ist Industriemalerei in höchster Potenz und unterstreicht einmal mehr, weshalb gerade die Völklinger Malerin Hayo-Rousché im letzten Jahr mit dem Zolnhofer-Preis der Stadt Sulzbach ausgezeichnet wurde.

Denn schließlich geht es bei dem mit 2600 Euro dotierten, vom früheren Sulzbacher Kulturamtsleiter Dieter Staerck 2001 ins Leben gerufenen Preis um eine Auszeichnung für Künstler, die im Geiste Fritz Zolnhofers arbeiten. Da passt es, dass sich die Völklinger Malerin seit vielen Jahren schon der saarländischen Industrie widmet. In farbig dicht gewebten, von expressiven Pinselstrichen durchwirkten Gemälden in Mischtechniken richtet sie ihren Blick auf Industriebrachen und stillgelegte Bergwerke. Auch wenn die Arbeit an diesen Orten längst der Vergangenheit angehört, so sind ihre Vorstellungen von Arbeitsprozessen und die dramatisch in Szene gesetzten Ansichten dieser Orte doch sehr beeindruckend. Von ähnlich darstellerischer Intensität sind auch die Normandie und die weitaus abstrakteren Menschenbilder, die ihr künstlerisches Schaffen parallel zu den Industriebildern prägen.

Brigitte Hayo-Rousché - Industrie-Landschaft-Mensch. Bis 30. März. Galerie in der Aula, Gärtnerstr. 12, Sulzbach. Fr 16-18 Uhr, So 14-18 Uhr. So, 23. März, ist die Künstlerin anwesend.

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