Bibel mal in frischer Verpackung

Fürstenhausen · Das Kindermusical „Joseph – ein echt cooler Träumer“ präsentiert Biblisches in einem modernen Gewand. In dem Projekt, getragen von Kirchengemeinden im Warndt, fanden sich insgesamt ungefähr 40 Kinder und 20 Erwachsene im Alter von fünf bis 50 Jahren zusammen.

 In dieser Spielszene wird der Vater Jakob, gespielt von Jaqueline Späth (Bildmitte), von den elf Brüdern Josephs nach dem Verlust seines Lieblingssohns getröstet. Foto: Nadja Bender

In dieser Spielszene wird der Vater Jakob, gespielt von Jaqueline Späth (Bildmitte), von den elf Brüdern Josephs nach dem Verlust seines Lieblingssohns getröstet. Foto: Nadja Bender

Foto: Nadja Bender

Geschichten aus der Bibel sind langweilig und veraltet? Dass dies nicht stimmt, zeigte das Kindermusical "Joseph - ein echt cooler Träumer" am vergangenen Sonntag im evangelischen Gemeindehaus Fürstenhausen. "Es geht uns darum, den Kindern und Jugendlichen religiöse Geschichten auf moderne Weise näher zu bringen. Bei diesem Musical können sie die Geschichte selbst erleben", erklärt Thomas Diederich, der die Geschichte der Musical-Macher Ruthhild Wilson und Helmut Jost neu bearbeitet hat. Die Modernität des Themas wird nicht nur durch die Lieder, die teilweise sogar gerappt werden, zum Ausdruck gebracht. Auch in der Sprache und im Witz ist das Musical sehr aktuell geprägt.

Das Stück ist ein ökumenisches Projekt der Evangelischen Kirchengemeinde Völklingen-Warndt und der Pfarreiengemeinschaft Warndt. Sie wollen damit auch Geld für den Kinder-Hospizdienst Saar sammeln. In dem Projekt fanden sich insgesamt ungefähr 40 Kinder und 20 Erwachsene im Alter von fünf bis 50 Jahren zusammen. Die brachten nach nur drei Proben das 60-minütige Stück auf die Bühne. Dabei wurden die Kinder in Gesangs-, Schauspiel- und Tanzgruppe aufgeteilt. "In der Gesangsgruppe konnten wir uns über Unterstützung von Profis freuen", berichtet Diederich. Zu den "Profis" gehört Alexander Heusel aus Geislautern, der auch im Kinderchor des Staatstheater Saarbrückens singt. Natürlich hat er auch einen Soloteil im Musical, aber ihm gefällt es auch, "mal zusammen mit Erwachsenen singen zu können", erzählt er.

Mit nur ganz wenigen Requisiten, aber umso aufwendigeren Kostümen liegt der Schwerpunkt auf der Handlung und dem Gesang. Im Bühnenbild hat Gertraud Neudeck eine Besonderheit geschaffen: Ein weißer Vorhang, auf den Zeichnungen von Räumen projiziert werden, bietet die Möglichkeit eines schnellen Ortswechsels. Außerdem ist die Fläche als Schattentheater zu nutzen, wobei die Kinder sowohl vor als auch hinter der Bühne spielen müssen.

Das Musical handelt vom Traumdeuter Joseph, der als Lieblingssohn Jakobs den Neid seiner Brüder auf sich zieht. Sie verkaufen ihren Bruder nach Ägypten, wo sich Joseph vom Sklaven zum Minister des Pharaos hocharbeitet, da er dessen Träume deuten kann und damit das Volk vor dem Verhungern schützt. Dabei begegnet er nach langer Zeit auch wieder seinen Brüdern, denen er auch schließlich ihr Fehlverhalten verzeiht. "Joseph war also nicht nur ein cooler Träumer, sondern auch ein richtig cooler Typ!", resümiert Andreas Felloni, einer der Erzähler der biblischen Geschichte.

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