Bezirksrat sauer auf Dezernentin

Brebach/Güdingen · Schlecht behandelt fühlt sich der Bezirksrat Halberg von Baudezernentin Wandel-Hoefer. Die war nicht erschienen, um über die Verkehrsprobleme zwischen Güdingen und Alsting zu berichten. Auch zu einem Ortstermin habe die Verwaltung den Bezirksrat nicht eingeladen.

Einmal mehr hat der Grenzweg zwischen Güdingen und Alsting im Bezirksrat Halberg für Ärger gesorgt. Am Grenzweg, der auf Güdinger Seite an der Friedrich-Ebert-Straße beginnt und eine beliebte Abkürzung in die französische Simbachsiedlung ist, war kürzlich ein Ortstermin unter anderem mit Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer und dem Alstinger Bürgermeister Jean-Claude Hehn.

Der habe auch um den Termin gebeten, weil er sich darüber ärgerte, dass in einem Medienbericht zuletzt sehr einseitig aus deutscher Sicht über die Grenzweg-Problematik berichtet worden sei.

Die Betroffenen auf deutscher Seite wollen eine Verkehrsberuhigung, während sich die Simbacher einen kurzen und gut befahrbaren Weg nach Saarbrücken wünschen. Entsprechend hoch sei das Verkehrsaufkommen, wie Wandel-Hoefer von einem Mitarbeiter ins Protokoll des Treffens schreiben ließ. Ein Ausbau des Grenzwegs mit Trottoirs, wie ihn Hehn vorschlägt, komme für Saarbrücken nicht infrage. Genauso wenig, die in der Friedrich-Ebert-Straße aufgestellten Baumkübel zu entfernen. Das würde die Wohnsituation der Anwohner verschlechtern, wie die Dezernentin festhalten ließ. Die Baumkübel seien also notwendig. Stattdessen soll außerorts, wo am schnellsten gefahren wird, eine Schwelle zum Bremsen zwingen. Bei einem möglichen Straßenfest sollen die Bürger beider Seiten ins Gespräch kommen.

Damit könnten die Bezirksratsfraktionen wohl leben, wenn auch die SPD um Detlef Rauen die Diskussion über eine zu bauende Umgehungsstraße lebendig hält und in der jüngsten Sitzung daran erinnerte. Für Ärger sorgte aber der Umgang der Dezernentin Wandel-Hoefer mit dem Bezirksrat. Statt selbst zu informieren und für mögliche Nachfragen parat zu stehen, ließ sie Bezirksbürgermeister Daniel Bollig (CDU ) das erwähnte Protokoll vorlesen. Der entschuldigte die Dezernentin. Sie habe um 19 Uhr, also eine Stunde nach Beginn der Ratssitzung, einen anderen Termin. "Befremdlich" fand das wiederum SPD-Fraktionschef Rauen. Auch die Tatsache, dass Bezirksbürgermeister Bollig nicht zum Ortstermin eingeladen worden war. Rauens christdemokratischer Gegenüber Klaus Raabe wetterte sogar: "Das ist schlechter Stil." Und er sprach von einer Missachtung des Bezirksrates.

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