Betriebsrat: ZF sichert Standort

Saarbrücken · Die ZF Friedrichshafen AG will die Parkprobleme ihrer Mitarbeiter im Industriegebiet Süd lösen und ein Ausbildungszentrum sowie ein Verwaltungsgebäude errichten. Auch die Stadt nimmt Geld in die Hand, um die Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen.

 ZF-Betriebsratschef Wolfgang Schuler hat mit seinen Kollegen für die Investitionen am Standort Saarbrücken gekämpft. Foto: Becker&Bredel

ZF-Betriebsratschef Wolfgang Schuler hat mit seinen Kollegen für die Investitionen am Standort Saarbrücken gekämpft. Foto: Becker&Bredel

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Der Vorstand der ZF Friedrichshafen AG hat dem Betriebsrat des Saarbrücker Werks im Industriegebiet Süd wichtige Investitionen zugesagt. Wolfgang Schuler, Vorsitzender des Betriebsrats, und sein Stellvertreter Matthias Scherer erklären, beharrlich hätten sie beim Vorstand immer wieder diese Investitionen gefordert. Folgendes haben Jürgen Holeksa, Mitglied des Vorstands und unter anderem verantwortlich für Personal, und Michael Hankel, verantwortlich für die Produktion und Pkw-Antriebstechnik, dem Betriebsrat in einem Brief mitgeteilt: 600 Parkplätze sollen auf dem Werksgelände oder in der Nähe entstehen. Das Unternehmen werde ein Parkhaus oder einen Parkplatz bauen oder den Auftrag an eine Firma vergeben, erläutern Schuler und Scherer.

ZF, größter Industrie-Arbeitgeber im Saarland, werde auch ein Kundendienstzentrum auf dem Gelände des Gewerbegebiets Eurozone in Saarbrücken errichten, das vom Industriegebiet Süd dorthin umzieht. Auf dem frei werdenden Areal baue das Unternehmen dafür ein Ausbildungszentrum. Bis zu 80 Azubis sollen hier pro Ausbildungsjahr in die Lehre gehen, sagt Schuler. Auch den Bau eines Verwaltungsgebäudes auf dem Werksgelände mit Besprechungs- und Schulungsräumen habe der Vorstand zugesagt.

Um die Verkehrsbelastung nach Schichtende zu verringern, wird die Stadt Saarbrücken einen Kreisel auf dem Autobahnzubringer an der Goldenen Bremm inklusive einer Zufahrt zur Untertürkheimer Straße bauen. Erst Ende 2013 ist neben dem Kreisel in der Metzer Straße eine weitere Zufahrt zum ZF-Gelände fertig geworden. Allerdings werde es in der Metzer Straße in Richtung Bellevue auch nach Fertigstellung des neuen Kreisels noch Staus geben, glaubt Schuler. Er plädiert deshalb für einen weiteren Kreisel an der Einmündung des Südrings in die Metzer Straße statt der bisherigen Ampelregelung. Nach Angaben der Stadt wird der neue Kreisel an der A 6 rund 800 000 Euro kosten. Sie hofft, dass die Landesregierung 70 Prozent der Kosten übernimmt, hat den Antrag aber noch nicht gestellt. 2015 soll der Kreisel fertig sein und dafür sorgen, dass der Verkehr von der Autobahn ins Gewerbegebiet und umgekehrt beim Schichtwechsel von ZF schneller fließt und die Untertürkheimer Straße entlastet wird. Auch die Autos und Lkw aus Richtung Forbach sollen künftig durch diesen Kreisel ins Gewerbegebiet fahren und dadurch die Metzer Straße entlasten. Sie können aber weiter direkt zur A 6 fahren.

Zu den weiteren Investitionen von ZF zählt nach Angaben des Betriebsrats, die Belüftung der Produktions- und Montagehallen zu verbessern und die Büros zu klimatisieren. Schuler und Scherer freuen sich sehr, dass der Vorstand die geforderten Investitionen nun umsetzt und den Standort stärkt, denn die Arbeitsbedingungen hätten dem großen Boom von ZF einfach nicht mehr Stand gehalten. So habe sich die Beschäftigtenzahl während der Finanzkrise auf jetzt rund 9200 Mitarbeiter fast verdoppelt. Saarbrücken sei der wichtigste Standort der ZF Friedrichshafen AG für die Pkw-Getriebeproduktion. Deshalb begrüßen Schuler und Scherer es, dass der Vorstand auch die Kantinen sanieren und den Brandschutz im Werk verbessern will. Schuler: "Alle Investitionen sind wichtig für die Sicherung des Standorts Saarbrücken."

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