Betreuung und Bildung für Burbacher Kinder

Burbach · Direkt neben der Weyersbergschule hat die Arbeiterwohlfahrt im August 2013 eine Anlaufstelle für Kinder und Eltern eröffnet. Politiker von Stadt, Regionalverband und Land waren bei ihrem Besuch sehr beeindruckt von dem Angebot am Burbacher Noldplatz.

Das Kinder- und Elternbildungszentrum im Lutherhaus am Noldplatz 5 in Burbach ist seit August 2013 offen und bei den Kindern zwischen sechs und 14 Jahren sehr beliebt. "Weil wir hier mit anderen Kindern zusammenkommen", "miteinander spielen und sprechen können" und "alle lieb und nett zu mir sind", berichtete ein Mädchen in dem rührenden Infofilm "Kinder von Burbach". Der Film einer Werbeagentur lief bei der offiziellen Eröffnung des Zentrums am Mittwoch. Die rund 20 jungen Gäste, die sich auf der Leinwand wiederfanden, quittierten den Film mit Lachern und freudigen "Da-bin-ja-ich"-Rufen.

Der Film zeigte, dass in dem Kinder- und Bildungszentrum nicht nur gespielt wird: Nach der Schule essen die Kinder erst mal gemeinsam. Anschließend gibt es Kunst-, Theater- und Sportangebote. Außerdem können die Kinder und Jugendlichen die Natur entdecken und lernen, wie sie sich gesund ernähren. Dafür gibt es einen eigenen Kinderkochklub "Flotte Lotte".

Christa Funk, Leiterin des Kinder- und Bildungszentrums, sagte, 70 Prozent der Kinder hätten einen Migrationshintergrund. Doch nicht nur für die Kinder und Jugendlichen aus Burbach ist das Zentrum eine neue Anlaufstelle, sondern auch für Eltern , die von den Mitarbeitern bei Problemen im Alltag und bei der Erziehung unterstützt werden.

"Rund 100 Kinder nutzen mittlerweile das Angebot", sagte Marcel Dubois, Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (Awo), die das Angebot in dem Kinder- und Bildungszentrum organisiert. Diese Zahl zeige, dass es gut angenommen wird. Die Unterstützung der Eltern wirke sich positiv auf das Familienklima zuhause aus, erklärte Dubois.

Landesregierung, Stadt und Regionalverband unterstützen das Zentrum bis Mitte 2016 jährlich mit 200 000 Euro. Sozialminister Andreas Storm (CDU ) überreichte nicht nur einen Scheck über 65 300 Euro an den Regionalverband, sondern lobte, dass die Kinder sich hier geborgen fühlen. Das Zentrum sei außerdem wichtig, um die Kinderarmut zu bekämpfen. Das unterstrich auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ). Der Stadtteil Burbach habe mit 38,7 Prozent den höchsten Anteil an Hartz-IV-Empfängern im gesamten Regionalverband, betonte Gillo. "Wir wissen, dass Armut und Perspektivlosigkeit der Eltern auf das Leben der Kinder durchschlagen", meinte er weiter. Deshalb sei ein solches Projekt gerade in diesem Stadtteil wichtig. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) lobte das Kinder- und Bildungszentrum ebenfalls, weil es die Talente der Kinder fördere und die "Chancengerechtigkeit der Kinder in Burbach" verbessere. In ihrem "Kiez-Song" - Kiez ist die Abkürzung für Kinder- und Elternbildungszentrum - sangen die Kinder aus Burbach am Ende: "Du bist vom selben Ort wie ich, weil Du mein Nachbar bist... und dasselbe fühlst wie ich."

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