Belohnung für BAP-Fans

Saarbrücken · Aus Dutzenden eingesandten Anekdoten hat BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken seine Favoriten ausgewählt – darunter ein geheimnisvolles Getränk und einen schnulzigen Heimatfilm, der für einen Song sorgte.

 Wolfgang Niedecken ist der „letzte Mohikaner“ der Kölschrock-Band. Seit der Gründung vor 38 Jahren ist er mit BAP auf Tourneen unterwegs. Foto: BAP Management

Wolfgang Niedecken ist der „letzte Mohikaner“ der Kölschrock-Band. Seit der Gründung vor 38 Jahren ist er mit BAP auf Tourneen unterwegs. Foto: BAP Management

Foto: BAP Management

Wolfgang Niedecken , Gründungsmitglied der Kölschrock-Band BAP , hat über die Saarbrücker Zeitung die saarländischen Fans der ersten Stunde aufgefordert, ihre Anekdoten aus den frühen Jahren der Band einzureichen. Dutzende SZ-Leser schrieben daraufhin an Niedecken. Nun hat der Musiker seine Lieblings-Geschichten ausgewählt und in seinem Tagebuch auf der BAP-Homepage über die Aktion berichtet: "Ich habe mit einem Riesenvergnügen alles gelesen", sagt er.

Die Entscheidung, wer von den Fans mit je zwei Eintrittskarten für das nächste Konzert der Kölschrocker am 29. August in der Congresshalle Saarbrücken und einem persönlichen Treffen mit ihm belohnt werden, sei ihm "ungeheuer schwer gefallen". Bei seiner Auswahl habe er sich auf die Leser beschränkt, die seine Frage richtig beantworten konnten: Welches Getränk befand sich in den Plastik-Kanistern, die beim BAP-Konzert am 14. Dezember 1981 in der Turnhalle Völklingen-Wehrden rumgegangen sind? Denn das sei seine persönliche Lieblings-Geschichte.

"Ich habe das noch vor mir, wie in einem Film", verrät er. Durch den Aufruf habe er nun, über 30 Jahre später, erfahren, "dass es sich um ein Gebräu mit dem Namen Corea gehandelt hat, bestehend aus 50 Prozent Rotwein und 50 Prozent Cola", so Niedecken.

"Die Mitglieder der Band waren privat untergebracht. Einige übernachteten in der Wohngemeinschaft meines damaligen Freundes", erinnert sich Astrid Jungmann an das besagte Konzert, dass das Gasthaus "Weißes Rössl" veranstaltet hatte. Sie habe sich dann am nächsten Morgen um die BAP-Jungs gekümmert, bis ihr Zug abgefahren sei. Um sich die Zeit bis dahin zu vertreiben, hätten sie sich die Wiederholung des uralten, schnulzigen Heimatfilms "Johannisnacht" mit Willy Birgel und Hertha Feiler in den Hauptrollen angeschaut, so Jungmann. Niedecken kann sich gut erinnern: "Wir haben damals fast immer in WGs gepennt, weil wir keine Kohle für Hotels hatten." Auf dem Film basiere sogar der BAP-Song "Das große Schubidu".

Zudem hat er die Anekdote von Nicole Klein ausgewählt. Für die damals 16-Jährige sei das Wehrdener Konzert ihr erstes überhaupt gewesen. Weil sie noch nicht zu lange ausgehen durfte, habe sie es verpasst, BAP nach dem Auftritt im "Weißen Rössel" zu treffen, wo die Band noch etwas getrunken habe. Das kann die heute 63-Jährige jetzt nachholen.

Evelyn und Udo Feltes aus Völklingen hat Niedecken sogar auf einem Foto wiedererkannt, auf dem er deren Collage aus gesammelten Eintrittskarten aus über 30 Jahren signiert. Denn die beiden waren nicht nur in Wehrden, sondern bei zahlreichen weiteren Auftritten dabei: "Es war einfach eine tolle Zeit mit euch", steht für sie fest.

Als zusätzlichen Gewinner hat Niedecken Martin Linn aus Neunkirchen ausgewählt. Linn ist 1976, also im Gründungsjahr von BAP , auf die Welt gekommen, hat bis heute 227 Live-Auftritte von Niedecken & Co. besucht und dies mit umfangreichem "Beweismaterial" belegt: "Er war also fast ein ganzes Jahr auf unseren Konzerten", sagt der Kölner und schmunzelt dabei.

Übrigens: Auch sein nächstes Gastspiel am 29. August in der Region ist für ihn etwas Besonderes: "Genau an diesem Tag kommt unser neues Live-Album heraus", sagt er.

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