Behindertenbeirat erklärt, wie ein Fest barrierefrei wird

Saarbrücken. Aufs Klo zu gehen - eine der einfachsten Sachen der Welt - allerdings nicht für Behinderte, die sich beim Saarbrücker Altstadtfest erleichtern wollten. Für sie wurde der Toilettengang zum Abenteuer. Denn die Festorganisatoren hatten zwar Behindertentoiletten aufgestellt. Aber so, dass die Behinderten die meisten dieser Toiletten gar nicht benutzen konnten

Saarbrücken. Aufs Klo zu gehen - eine der einfachsten Sachen der Welt - allerdings nicht für Behinderte, die sich beim Saarbrücker Altstadtfest erleichtern wollten. Für sie wurde der Toilettengang zum Abenteuer. Denn die Festorganisatoren hatten zwar Behindertentoiletten aufgestellt. Aber so, dass die Behinderten die meisten dieser Toiletten gar nicht benutzen konnten. Die einen standen am Ende einer viel zu steilen Rampe. Vor einer anderen stapelten sich Getränkekisten.All das war Thema der jüngsten Sitzung des Behindertenbeirates - zu der auch Wilfried Weigand, der "Veranstaltungslotse" der Stadtverwaltung, gekommen war, um sich erläutern zu lassen, was Stadt und private Veranstalter künftig besser machen können, wenn sie Feste organisieren - sei es im Freien oder in Gebäuden."Das Altstadtfest zeigte, dass hier großer Nachholbedarf besteht", konstatierte Herbert Temmes, der Vorsitzende des Behindertenbeirates. So seien Behinderte beim Altstadtfest - ohne Hilfe - nur in ein einziges Zelt gekommen, nämlich in das der Stadt. An den Eingängen aller anderen Zelte seien Stufen gewesen, so dass Rollstuhlfahrer dort aus eigener Kraft nicht hineinkamen. Also konnten die Rollstuhlfahrer viele Veranstaltungen nicht besuchen. Das gab auch Weigand zu und versprach, er werde dafür sorgen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Um Weigand die Arbeit zu erleichtern, hatte der Beirat eine Checkliste vorbereitet, die Weigand dankend entgegennahm. Auf der Liste steht alles, was die Organisatoren beachten müssen, damit ihre Veranstaltung das Prädikat barrierefrei verdient. Dazu gehören unter anderem ausreichend breite Wege und Eingänge, aber auch eine klare Beschilderung - und natürlich Toiletten, die den Behinderten wirklich nutzen. ig

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