Saarbrücken/Kleinblittersdorf. Beeren-Alarm: Aus Bliesransbach, Bübingen und Fechingen trafen in der Redaktion gleichlautende Meldungen ein, nachdem Familie Linden aus Auersmacher sich über das abrupte Verschwinden ihrer roten Johannisbeeren geärgert hatte (SZ vom Mittwoch).Überall das gleiche Bild: Kurz bevor die Ernte beginnen sollte, waren die Sträucher leer. Dem Bliesransbacher Hermann Bubel kam der größte Teil der Stachelbeeren abhanden. "Neben einem für uns nicht vorstellbaren Diebstahl hatten wir Vögel, speziell die Amseln, verdächtigt, obwohl ich noch nie etwas von Stachelbeerenklau durch Amseln gehört habe." Johanna Neuschwander aus Fechingen hat nach dem Verschwinden der roten Johannis- und der Jostabeeren sechs dort nistende Elstern im Verdacht. Um sich vor weiteren Einbußen zu schützen, legte die Gartenfreundin auf ihre schwarzen Johannisbeeren ein Schutznetz gegen gefiederte Beerenfans. Genau das empfiehlt Eckart Brockmüller, ein weiterer Betroffener. "Anhand der Spuren waren menschliche Übeltäter auszuschließen, Hinterlassenschaften und winzige Beerenreste an den Stielen deuten klar auf Vögel hin, wahrscheinlich Drosseln oder Stare. So ein Strauch ist in kürzester Zeit von Vögeln abgeerntet. Vor zwei oder drei Jahren haben mir Stare in zwei Tagen einen riesigen, voll behangenen Kirschbaum geplündert. Man muss schneller sein oder Schutznetze benutzen. Das ist eben Natur."

Wobei ein renommierter Naturschützer, Axel Hagedorn vom NABU, heimischen Vögeln wie Amseln und Staren für die Tatzeit in Auersmacher ein Alibi gibt. Dort waren Beeren auch über Nacht verschwunden. "Dafür kommen nur schräge Vögel auf zwei Beinen infrage."