Bass bevorzugt: Mit der Stimme zum Erfolg
Saarbrücken · Frei reden. Das gelingt wirklich jedem. Wie das geht, erklärte am Dienstag Isabell García den 120 Besuchern des SZ-Experten Forums im Verlagshaus der Saarbrücker Zeitung . Zwei Stunden lang ging es darum, wie man sich am besten präsentiert. Und vor allem darum, wie sich Fallstricke bei der freien Rede am besten umschiffen lassen.
Der Abend begann mit einem Seufzer: "Haaach", damit stieg García ein in ihr lebendiges Programm, mit dem sie zielsicher Kopf und Herz einfing und das Thema Aufregung sofort vor Augen führte. Das Tempo war mitreißend. Es wurde viel gelacht an diesem Abend, auch weil García frei changierte und mal redete, mal etwas sang, mal etwas theatralisch gekonnt überspitzte, um es dann mit einem klugen Gedanken ins rechte Lot zu setzen.
Der heimliche Star an diesem Abend war ihre Stimme, die sie als ausgebildete Sängerin souverän in die Manege führte. García: "Ideal für alles, was mit freiem Sprechen zu tun hat, ist die Stimmlage Bass. Gemeint ist damit der eigene Bass eines jeden, also eine recht tiefe Stimmhaltung. Indifferenzlage der Stimme ist das Optimum", nannte sie das. "Außerdem geht es viel um die Atmung. Denn bei Aufregung atmen wir ein, kommen schnell in ein unwillkürliches Hyperventilieren. Das Problem ist dann, dass die Lunge voll ist. Diesen Reflex, mehr ein- statt auszuatmen, haben alle Menschen. Wenn es knifflig wird, ist es also gut, ans Ausatmen zu denken. Wer dann trotzdem noch nervös bleibt, sollte so lange wie möglich ausatmen. Das bringt runter. Auch wenn die Nervosität sich nicht sofort abstellt, einfach immer weiter ruhig ausatmen. Das ist einfach die beste Methode und dann liegt die Stimme sofort am besten im Körper."
Ein zweiter Trick gegen Blackouts sei Gehen! "Weil wir uns besser konzentrieren können, wenn wir uns bewegen", erläutert García. Dabei geht es ihr um Echtheit. Das gelingt nur, wenn man sich gut fühlt und einen stimmigen, bewussten Umgang mit sich selbst wählt. Das Ehepaar Wesely aus Ormesheim bestätigt: "Das war alles wie aus dem Leben gegriffen. Frau García wirkte natürlich und erfrischend, wir haben viel mitgenommen aus dem heutigen Abend", sagte Bettina Wesely. Ihr Mann Achim fügte hinzu: "Wir sind nicht zum ersten Mal hier, und ich kann sagen: Es hat sich wieder sehr gelohnt, die Veranstaltungen machen einfach Spaß. Und man lernt noch etwas für sich und seinen Alltag."
Unter den Gästen war auch Maike Steffen aus Nalbach, die mit ihrem Zwillingsbruder Jan sowie Jan Freichel aus Düppenweiler zum Vortrag gekommen waren: "Das konnte ich jetzt wirklich gut gebrauchen. Das hier Erlebte kann ich privat und beruflich einsetzen. Frau García weiß, wo die Fallstricke liegen beim freien Reden."
Jan Freichel betonte: "Frei reden, das kann offenbar wirklich jeder. Ich fand vor allem die ganzen Ansätze gut, wie man Hemmungen überwindet vor einer Gruppe. Das passt für mich prima im Job." Auch Jan Steffen war begeistert: "Ich kann das sehr gut einsetzen im Behandlungsalltag in der Physiotherapie. Da habe ich viel mit Menschen zu tun, muss auf sie eingehen und frei sprechen in allen Lebenslagen. Dafür bekam ich heute total viele Tipps und Ermutigungen, wirklich ne feine Sache, der Vortrag!"
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