Barrierefreier Wander-Ausflug des Kinderhospizdienstes Saar

Nohfelden · 15 Familien starten auf Einladung des Kinder-Hospizdienstes-Saar zur zweiten barierrefreien Wanderung durch den Nohfelder Buchwald. „Den Teilnehmern hat es im letzten Jahr so gut gefallen.

 Schreiber und Erzähler „Renatus vom Hügel“ trug im Buchwald Sagen und Gedichte vor. Foto: frf

Schreiber und Erzähler „Renatus vom Hügel“ trug im Buchwald Sagen und Gedichte vor. Foto: frf

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Sie haben mich gefragt, ob man die Wanderung wiederholen könnte", freut sich Beate Leonhard-Kaul vom Kinder-Hospizdienst-Saar. Den Familien will sie mit dem Ausflug neue Möglichkeiten eröffnen. "Es ist hier einfach toll", sagt Bernd Seitz aus Ottweiler. Er ist alleinerziehender Vater, sein Sohn Jean-Paul (7) leidet an Multipler Sulfatase Defizienz (MSD), einer sehr seltenen Erbkrankheit, bei der dem Kind lebenswichtige Enzyme , die sogenannten Sulfatasen, fehlen. Sein Vater wolle ihn an allem teilhaben lassen was ihn erfreue, wozu auch der Walderlebnistag gehöre.

Gewohnt marschiert Revierleiter und Waldpädagoge Konrad Funk der Wandergruppe voraus und berichtet viel Wissenswerte über den Wald und seine Bewohner. Über 100 Jahre alt sei die Douglasie, führt Funk aus. Plötzlich taucht ein seltsam gekleideter Mann auf. "Hallo, Renatus vom Hügel ist mein Name. Ich bin im Jahre 1466 geboren", stellt sich der aus der Zeit des Mittelalters übrig gebliebene Mann vor. Er sei Schreiber und zugleich Erzähler . "Das konnten im Mittelalter nur wenige Menschen", klärt Renatus vom Hügel alias René Bergling auf. Sofort lässt er die Erwachsenen und Kinder an seinen Fähigkeiten teilhaben und gibt Sagen und Gedichte zum Besten. Darin geht es um "Nachbarschaft", den "Tanz mit den Feen", oder er unterhält die Leute mit der "Ballade vom Hannejuscht".

Geschichten in und über Natur

Der 18-jährige Jerome Laubenthal aus Türkismühle ist begeistert. "Wir stehen mitten in der Natur, er erzählt uns Geschichten die mit der Natur zu tun haben, so etwas ergänzt sich toll", meint Jerome. Renatus vom Hügel gönnt sich zwischendrin eine Auszeit. Der zehnjährige Maximilian löst den Erzähler ab und trägt ein Gedicht vor. Svenja Fickert aus Nohfelden chauffiert ihre Schwester Jessica im Rollstuhl bis zur Schutzhütte, ehe eine Pause eingelegt wird. "Jessica freut sich schon auf ein Stück Käsekuchen ", weiß ihre Schwester Svenja. Die Wanderung sei für sie ein schöner Ausgleich. "Jessica tut das ganz gut. Sie geht gerne spazieren", so Svenja. Paul (4) und Coline Thewes (6) machen kurz darauf große Augen. Förster Funk veranstaltet nach der Rast mit den Kindern ein Rennen mit lebendigen Schnecken. Leonhard-Kaul zeigt sich rundum zufrieden. "Die Stimmung untereinander ist sehr gelöst, alle sind miteinander verbunden. Für die Familien sind es ein paar ganz tolle Stunden", erklärt sie. Bei der Durchführung der Wanderung hat Herbert Meier, der Behindertenbeauftragte der Gemeinde Nohfelden . den Kinder-Hospizdienst-Saar tatkräftig unterstützt.

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Auf einen BlickVier Jahre lang wird "Hilf-Mit!", die Hilfsaktion der Saarbrücker Zeitung, den ambulanten Kinder-Hospizdienst im Saarland finanziell unterstützen. Bis 2015 gehen jährlich 30 000 Euro auf das Konto des ambulanten Dienstes. Über die Arbeit der ambulanten Betreuung schwer Kranker wird die SZ regelmäßig berichten. Wer dabei helfen möchte, kann auf folgende "Hilf-Mit!"-Konten spenden: Sparkasse Saarbrücken, Konto 67, BLZ 590 501 01, Bank1Saar, Konto 58 40 02, BLZ 590 700 70, Deutsche Bank , Konto 66 62 22, BLZ 590 700 70, und Kreissparkasse Saarlouis, Konto 5 05, BLZ 593 501 10. red

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