Bald Toiletten am Busbahnhof

Saarbrücken · Ein belebter Busbahnhof ohne Toiletten – das ist keine Werbung für die Landeshauptstadt. Wegen der dringlichen Nachfrage wird der Bau nun ein Jahr vorgezogen. Die Anlage kostet 176 000 Euro.

 Der Busbahnhof an der Dudweilerstraße. Foto: Becker&Bredel

Der Busbahnhof an der Dudweilerstraße. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Der im Mai 2014 eröffnete zentrale Busbahnhof in der Dudweilerstraße in St. Johann wird rege genutzt, vor allem dank des wachsenden Angebotes an Fernbuslinien . Was der rund um die Uhr zugänglichen Anlage mit ihren sechs Haltestellen und 14 Parkplätzen von Anfang an fehlte, waren die Toiletten. In der Stadtverwaltung ist dieser Mangel als "Qualitätsverlust und somit Kritikpunkt" im touristischen Angebot aktenkundig geworden.

Eigentlich sollte die Toilette erst 2016 gebaut werden, nun kommt es allerdings bereits in diesem Sommer und Herbst zu einer vorgezogenen Einrichtung, und zwar "aufgrund der massiven Nachfrage", wie es in einer Vorlage des Gebäudemanagement-Betriebes der Landeshauptstadt an den Bezirksrat Mitte heißt. Voraus gehen Geländenivellierungen, außerdem werden Leitungen verlegt. Die geplante WC-Anlage besteht aus zwei miteinander verbundenen, fertig eingerichteten Containern. Sie sollen Anfang September geliefert werden und enthalten auf einer Grundfläche von etwa zehn auf drei Metern Damen-, Herren- und Behindertentoiletten, Wickelraum und Lagerraum für Verbrauchsmaterial. Die Container sind aus Stahlrahmen konstruiert und außen mit einem verzinkten Fassadenblech verkleidet, in der Farbe "eisgrau" lackiert. Der barrierefreie Zugang zum WC erfolgt über eine Rampe. Der Platz vor dem Damen-/Herren-WC und dem Lagerraum wird mit einer Zaunanlage umgeben. Der Zugang zu den Toiletten wird mit einer Drehkreuzanlage samt Kassenautomat begrenzt.

Als Kosten werden knapp 176 000 Euro genannt. Wegen der Bedeutung für den Stadttourismus soll der Bau zu 70 Prozent vom saarländischen Ministerium für Wirtschaft bezuschusst werden. Ein weiteres Problem des Parkplatzes ist nach Worten von Stadt-Pressesprecher Thomas Blug ebenfalls in Arbeit. Die Fernbusse können derzeit nur stadteinwärts direkt auf den Busparkplatz fahren, so dass Busfahrer, die aus der City kommen, erst die Stadt über die B 41 in Richtung Autobahn 620 verlassen und wenden müssen, um ihn legal anfahren zu können. Etliche umgehen dies, indem sie verbotenerweise doch links abbiegen oder sich Schleichwege durch Wohngebiete suchen, in denen man sie eigentlich nicht haben möchte. Es sei daran gedacht, das Linksabbiegen nun probeweise zu erlauben und die Voraussetzungen dafür zu schaffen, etwa durch eine geänderte Ampelschaltung. Die Abstimmungen mit der Polizei liefen derzeit, sagte Blug.

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