Bald Kontrollen am Brückweiher?

Jägersburg · Körperverletzung, Platzverweis, Widerstand gegen die Polizei und Alkoholmissbrauch: Wenig erfreulich ist die Bilanz der Einsatzkräfte zur Maifeier am Jägersburger Brückweiher. Jetzt soll eine dauerhafte Lösung des Problems her.

 Die Bilanz der Maifeier am Jägersburger Weiher von Polizei und DRK ist auch 2014 ernüchternd, vor allem jugendliches Komasaufen bereitet den Sicherheitsdiensten wieder Probleme. Foto: Thorsten Wolf

Die Bilanz der Maifeier am Jägersburger Weiher von Polizei und DRK ist auch 2014 ernüchternd, vor allem jugendliches Komasaufen bereitet den Sicherheitsdiensten wieder Probleme. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Bilanz der Polizei zur Maifeier am Jägersburger Weiher am vergangenen Donnerstag liest sich wenig schön: Drei Personen mussten in Gewahrsam genommen werden, sechs Körperverletzungen wurden angezeigt, fünf Feiernde mussten von der Polizei nach Hause gebracht werden. Zudem wurde drei Mal ein Platzverweis angeordnet. In einem Fall gab es Widerstand gegen einen Polizeibeamten. Auch die Bilanz des Deutschen Roten Kreuzes wies wenig Erfreuliches aus. 30 Besucher mussten behandelt werden, 28 von ihnen fielen dabei in die Kategorie "Komasaufen", so das DRK. Für zehn Jugendliche endete der 1. Mai im Krankenhaus (wir berichteten).

Diese üble Bilanz soll nun dazu führen, dem 1. Mai am Jägersburger Weiher im kommenden Jahr ein Korsett anzulegen, denn: "Wir können das so nicht weiter laufen lassen", zeigte sich Rüdiger Schneidewind, als hauptamtlicher Beigeordneter der zuständige Dezernent der Stadtverwaltung für die Bereiche Recht und Ordnung, Jugend und Soziales sowie Verkehr, am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung alarmiert. Doch wie können Sicherheitskräfte unorganisierte Gelage wie das am Jägersburger Weiher kontrollieren? "Derzeit denken wir in enger Absprache mit der Polizei darüber nach, die Wiese am Brückweiher einzuzäunen und Einlass-Kontrollen durchzuführen", so Schneidewind. An eben denen sollen dann die Ausweise kontrolliert werden. "Jugendlichen unter 16 Jahren werden dann dort mitgebrachte alkoholische Getränke abgenommen und, soweit möglich, die Eltern dieser Kinder per Anruf informiert. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren wird diese Kontrolle darauf hinauslaufen, Schnaps und anderen, für diese Altersgruppe nicht erlaubten, harten Alkohol, einzuziehen."

Sollte sich dieser Plan als umsetzbar erweisen, dann würde die Stadt im Umgang mit dem 1. Mai einen neuen Weg einschlagen - zwischen einer oft geforderten, kompletten Sperrung der Wiese am Brückweiher und dem bisherigen Verfahren einer offenen, aber mit Sicherheitskräften überwachten Feier. Schneidewind machte am Freitag aber auch klar, dass die Machbarkeit dieses Planes letztendlich davon abhänge, ob die Polizei in der Lage sei, mehr Personal für Umfeldkontrollen bereitzustellen. Und auch die Stadt selbst müsse zusätzliches Geld in die Hand nehmen, um die Einlass-Kontrollen mit einem privaten Sicherheitsdienst zu besetzen. "Das bedeutet zumindest im ersten Jahr eines solchen Vorgehens einen großen Personalaufwand." Aber, so Schneidewind: "Wir können nicht zusehen, wie sich Minderjährige wegsaufen." Ob der neue Denk-Ansatz umsetzbar ist, sollen nun Nachbesprechungen, vor allem mit der Polizei, klären.

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