Bakterien fressen den Schmutz

Saarbrücken. "Natürlich ist eine Kläranlage keine Schokoladenfabrik", sagt Betriebsleiter Ewald Stresser auf dem Gelände der Kläranlage Brebach-Fechingen, wo die Abwässer von 135 000 Saarbrückern gesäubert werden, bevor man das gereinigte Wasser wieder in den Saarbach und letztlich in die Saar einleitet

Saarbrücken. "Natürlich ist eine Kläranlage keine Schokoladenfabrik", sagt Betriebsleiter Ewald Stresser auf dem Gelände der Kläranlage Brebach-Fechingen, wo die Abwässer von 135 000 Saarbrückern gesäubert werden, bevor man das gereinigte Wasser wieder in den Saarbach und letztlich in die Saar einleitet.Um den Gestank des Abwassers aber richtig zu erfahren, muss man die Nase direkt an den Einlaufschacht halten, wo 22 000 Kubikmeter Wasser am Tag in die Anlage strömen. Ansonsten riecht die Kläranlage gar nicht und über dem großen Bakterienbecken sogar angenehm nach frischer Erde. "Eine technisch einwandfreie Kläranlage darf nicht stinken", sagt Kläranlagen-Meisterin Alexandra Hector. Sie hat die Prozesse in den sechs riesigen Klärbecken immer im Auge und überwacht die Reinigung des Wassers. Grober Schmutz wird mit Rechen aufgefangen, Sand setzt sich ab, dann kommt das gefilterte Wasser in die gut belüfteten Belebungs- und Nachklärbecken der biologischen Reinigungsstufe.

"Hier arbeiten unsere fleißigsten Angestellten", sagt Stresser und zeigt auf die blubbernde und sich stets bewegende braune Brühe, in der Milliarden von Bakterien die Schadstoffe geradezu auffressen. Hier riecht die Luft nach frischer Erde. Der Klärschlamm setzt sich später ab, das Wasser ist dann klar. "Trinkwasser ist das nicht, aber man kann es wieder in die Saar einleiten", sagt Stresser. Die Kläranlage Brebach-Fechingen des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) ist die zweitgrößte Anlage im Saarland nach der Kläranlage Burbach. Angeschlossen sind die Obere Saar, Alsting und Spichern in Frankreich, Brebach, Fechingen, Bischmisheim, Schafbrücke und das Rohrbachtal bis Spiesen-Elversberg.

"Gerade der Rohrbach hat enorm vom Bau der Kläranlage hier profitiert", sagt Stresser und verweist auf die deutlich verbesserte Gewässergüte. Auch dem Saarbach in Fechingen und Brebach habe der Anschluss viel Abwasserfracht erspart. Hier stehe in nächster Zeit jedoch die Sanierung des Sammlers an. Diese Arbeiten seien in der Planung.

"Indem wir dort, wo es riecht, die Luft absaugen und reinigen, entstehen nach außen keine Geruchsbelästigungen", sagt Hector. Seit 2001 ist die Anlage in Betrieb, die Saar habe dadurch enorm an Wasserqualität gewonnen und einen gesunden Fischbestand entwickelt. Und wenn eine Kläranlage auch keine Schokoladenfabrik ist, so "versüßt" sie doch das Ökosystem, indem sie Waschmittel, Klopapier und Exkremente aus dem Wasser fischt und die Natur davon befreit, so dass man sich an Saarbach und Saar nicht mehr die Nase zuhalten muss.

 Die Kläranlage in Brebach-Fechingen ist die zweitgrößte im Saarland. Betriebsleiter Ewald Stresser und Kläranlagen-Meisterin Alexandra Hector sorgen für sauberes Wasser. Foto: Becker&Bredel

Die Kläranlage in Brebach-Fechingen ist die zweitgrößte im Saarland. Betriebsleiter Ewald Stresser und Kläranlagen-Meisterin Alexandra Hector sorgen für sauberes Wasser. Foto: Becker&Bredel

Je einen Saarland-Toaster haben Elfie Prinz-Schwartz, Karin Walter und Susanne Maier-Al-Alime, alle drei aus Saarbrücken, gewonnen. Sie wussten die richtige Antwort auf die Quiz-Frage der Ilgi-Aktion Brebach-Fechingen: Die Fechingerin, die in den Hochadel aufstieg, war das Gänsegretel. Glückwunsch und viel Spaß mit den Toastern.

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