Badpflege unterm trüben Himmel

St. Johann. Vor dem Totobad auf dem Schwarzenberg stehen mehr Autos, als man bei dem aktuellen April-Wetter erwartet hätte. Doch die gehören nicht nur Badegästen, denn von denen sind nur drei da - verrät uns die Dame an der Kasse. Sie habe am Morgen sogar schon kurz die Heizung angehabt, erzählt sie weiter. Nicht überraschend bei Temperaturen um die 15 Grad und immer wieder Regen

St. Johann. Vor dem Totobad auf dem Schwarzenberg stehen mehr Autos, als man bei dem aktuellen April-Wetter erwartet hätte. Doch die gehören nicht nur Badegästen, denn von denen sind nur drei da - verrät uns die Dame an der Kasse. Sie habe am Morgen sogar schon kurz die Heizung angehabt, erzählt sie weiter. Nicht überraschend bei Temperaturen um die 15 Grad und immer wieder Regen.Das Aktions-Schwimmbecken ist leer, da rutscht heute keiner mehr. Die Strandkörbe warten verwaist auf Badegäste, genauso wie der Sprungturm und die Liegewiese.

Am Rand des Sportbeckens stehen gleich neben der Einstiegsleiter einsam und verlassen ein Paar Badeschuhe. Doch sie wurden nicht vergessen, sondern haben tatsächlich einen Besitzer. Frank Heintz zieht trotz des Regens gelassen seine Bahnen. "Ich bin ja eh schon nass", lacht der Saarbrücker Hobby-Schwimmer: "Wenn es regnet, kann ich mich im Becken wenigstens frei bewegen, das Wetter macht mir überhaupt nichts aus. Nasser kann ich nicht werden." Im Sommer kommt er fast jeden Tag her und das konsequent unabhängig vom Wetter.

Thomas Schadt, Fachangestellter für Bäderbetriebe, hat auch ohne Badegäste genug zu tun. "Ich nutze mit meinem Team das schlechte Wetter, um kleine Reparaturen zu erledigen oder mich ausgiebig um die Filteranlagen zu kümmern." In zwei Filterhäusern kontrolliert er täglich den Zustand der Filter und wechselt nach Bedarf das Filtermaterial aus. "Im Hochbetrieb muss ich spätestens alle zwei Tage die Filter säubern. Im Moment reicht es zweimal die Woche", verrät er uns: "Das Wetter ist mir persönlich eigentlich egal. Meine Arbeit macht mir immer Spaß."

Selbst wenn das Thermometer die Woche noch mal über die 30-Grad-Marke klettere, bräuchten die Leute doch ein, zwei Tage, bis sie ins Schwimmbad kämen. "Das ist irgendwie immer so. Die Leute brauchen ein bisschen, um den Wetterumschwung zu verschalten", weiß Schadt aus Erfahrung.

Seine Kollegen Max Zimmer und Steven Laufer warten in der Rettungsstation derweil, bis es aufhört zu regnen. Unkraut jäten steht auf dem Programm. Das sind Arbeiten, die besonders gut erledigt werden können, wenn keine oder wenige Badegäste da sind.

"Außerdem behalten wir natürlich ein Auge auf die Gäste, die trotz des Wetters den Weg in unser Bad finden. Heute hat beispielsweise jeder Badegast einen eigenen Schwimmmeister", lacht Steven Laufer und wirft einen Blick auf das Sportbecken, in dem sich inzwischen noch ein weiterer Gast zu Frank Heintz gesellt hat.

Die Bäder-Betriebsgesellschaft Saarbrücken (BBS) sieht die Lage in den Schwimmbädern, bei dem schlechten Wetter, noch gelassen: "Wir wollen unser Serviceangebot auf jeden Fall gerade für Daheimgebliebene aufrechterhalten und schließen daher vorerst keine Bäder", sagt Prokurist Rainer Hück. Am Vorjahr gemessen seien die Besucherzahlen allerdings dürftig.

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