Backende Engel machen wieder Furore
Auersmacher · Sie tischen freundlich Leckereien auf und tun mit dem Geld Gutes, das sie dabei verdienen. Dafür heimsen die sieben backenden Auersmacherinnen viel Dank und Lob ein. Von den SZ-Lesern. Und jetzt von der Landesregierung.
Freitags in Auersmacher. Die Remise, der urige Dorftreff, ist rappelvoll. 50 Stimmen schwirren durcheinander. Es duftet nach Kaffee. Von der Theke leuchten verführerisch Kuchen und Torten. Nette Leute um sich, das Wochenende in Sicht und Feines auf dem Teller, genießen die Gäste das Können eines besonderen Gastronomie-Teams. Sieben Damen, inzwischen alle um die 80, öffnen Freitag für Freitag ihr "Café Schwätzje". Ruth Hector eilt durch die Reihen. Der Andrang lässt ihr keine Sekunde zum Verschnaufen. Sie und Gertrud Heit wissen noch gut, wie 2005 alles anfing.
Sie gehörten zu einem dorfbekannten Stammtisch. Hector erinnert sich: "Ortsvorsteher Thomas Unold fragte uns am Dorffestmontag, ob wir uns mit Kaffee und Kuchen am damals neuen Freitagsmarkt beteiligen wollten." Sie wollten. Ihr "Café Schwätzje" fand vom Start weg Freunde und tut seitdem Gutes.
Mit 35 000 Euro förderten die backenden Engel inzwischen die Jugendarbeit der Vereine und schwer kranke Kinder aus dem Dorf. Jüngster Lohn: Jetzt ehrte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer die Damen als einen der Sieger in der Initiative "Saarland zum Selbermachen". Begründung: "Ein Projekt für Geselligkeit, ebenso wie für die Übernahme von Verantwortung in der Gemeinschaft." Schon im Oktober 2006 kürten SZ-Leser das Team zum Monatssieger der Aktion "Saarlands Beste".