Azubi wird Gesundheitsmanagerin

Bliesransbach. Deutschlands Berufsbildungs-System ist weltweit beachtet. In kaum einem anderen Land wird so viel Wert darauf gelegt, Berufspraxis und schulische Bildung zu verknüpfen. Doch es muss nicht immer Berufsschule sein. Der Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement verzahnt Ausbildung im Unternehmen und Lernen an der Uni

Bliesransbach. Deutschlands Berufsbildungs-System ist weltweit beachtet. In kaum einem anderen Land wird so viel Wert darauf gelegt, Berufspraxis und schulische Bildung zu verknüpfen. Doch es muss nicht immer Berufsschule sein.

Der Bachelor-Studiengang Gesundheitsmanagement verzahnt Ausbildung im Unternehmen und Lernen an der Uni. Denise Schuppener wählte diesen Weg und schloss ihre Ausbildung mit Erfolg ab. Wie das lief? "Zunächst sucht man sich einen Arbeitgeber, etwa ein Fitnessstudio, in dem man zwischen 20 und 37 Stunden in der Woche arbeitet. Alle paar Wochen sind an der Uni Blockseminare."

Die 29-jährige Saarbrückerin hat zunächst eine Ausbildung zur Fachinformatikerin abgeschlossen, dann ein Bio-Informatik- und Betriebswirtschafts-Studium begonnen und fand darüber den Einstieg ins Gesundheitsmanagement. Wegen der herausragenden Dozenten schrieb sich Schuppener bei der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHPG) in Saarbrücken ein. "An der Uni belegt man Kurse in Sportwissenschaft, Medizin, Ernährung, Gesundheitssystem oder Betriebswirtschaftslehre", sagt Schuppener, "im Studio kann man die Kenntnisse sofort umsetzen." Schuppener tat das im neuen FitnessStudio "Körpererlebnis" in Bliesransbach.

Es arbeitet mit vibrierenden Bodenplatten, auf denen die Kunden ihre Muskeln kräftigen, ihre Beweglichkeit steigern oder die Folgen von Verletzungen lindern. Auch Personal Training, Yoga, Pilates und Ernährungsberatung gibt es im "Körpererlebnis". Ihre Bachelor-Theses, die Abschlussarbeit, schrieb Schuppener über den "Einsatz von Vibrationstrainingsgeräten bei Osteoporose-Patienten". Nach der dreijährigen Ausbildung hat sie viele Möglichkeiten.

Gesundheitsmanager sind gefragt in Fitnessstudios, in Reha-Kliniken, bei Krankenkassen oder im betrieblichen Gesundheitsmanagement. "Wichtig für diesen Beruf ist, dass man keine Berührungsängste hat. Flexibilität, was die Arbeitszeiten angeht, ist wichtig, genauso Kommunikationsfähigkeit. Und mit Stress umgehen muss man auch." In der Ausbildung gibt es zwischen 300 und 500 Euro pro Monat. "Wir haben die Studiengebühr von 330 Euro im Monat übernommen", erklärt Martina Wallerius-Staub, die Geschäftsführerin von "Körpererlebnis".

"Auch die Gebühren für zusätzliche Kurse und Ausbildungsinhalte tragen wir", sagt sie. Denise Schuppener hofft nun auf eine Anstellung bei einer Krankenkasse oder einem Unternehmen im Gesundheitswesen. Und Martina Wallerius-Staub sucht zum nächsten Sommersemester eine neue Auszubildende.

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