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Saarbrücken · Fußball-Oberligist 1. FC Saarbrücken II hat zuletzt vier Spieler aus dem Profi-Aufgebot der 3. Liga dazubekommen. Wer von ihnen im Heimspiel am Samstag gegen Pfeddersheim aufläuft, ist noch unklar.
Vom Tabellenführer der 3. Liga zum Tabellen-15. der Fußball-Oberliga? Seine sportliche Entwicklung hatte sich Lukas Kohler vor der Saison sicherlich anders vorgestellt. Als der Abwehrspieler im Winter als Leihgabe vom 1. FC Heidenheim zum 1. FC Saarbrücken wechselte, wollte er den Profis im Kampf um den Klassenverbleib in der 3. Liga helfen. Nun könnte er am Samstag, 16.30 Uhr, beim Restrunden-Auftakt der zweiten Mannschaft gegen die TSG Pfeddersheim auf dem FC-Sportfeld in der Oberliga auflaufen.
"Die Entscheidung, dass Lukas zu uns kommt, hat uns auch alle überrascht", gesteht Kapitän Julian Fricker. Mit Kohler wurden auch Maurice Deville, Artur Schneider und Jaron Schäfer in den Oberliga-Kader abgeschoben. Zu einer Stellungnahme war keiner der Vier zu erreichen. Frederic Ehrmann, der schon vor der Winterpause vom damaligen Trainer Milan Sasic in die zweite Mannschaft geschickt wurde, weiß, wie sich eine solche Situation anfühlt. "Natürlich ist man am Anfang erst einmal enttäuscht", erklärt der 20-Jährige. Er hat aber seinen Traum vom Profifußball nicht aufgegeben. "Ich versuche, für die U 23 mein Bestes zu geben und vielleicht irgendwann noch einmal die Chance bei den Profis zu kriegen."
Dabei war Ehrmann genau wie Schäfer und Schneider erst vor der Saison in den Profikader gerückt. Schon in der Vorrunde bestritten die drei Jungprofis einige Spiele für die Oberliga-Mannschaft des FCS. Ihre Fallhöhe ist daher geringer als die von Lukas Kohler. "Die anderen haben schon öfter mit uns trainiert. Aber Maurice und Lukas waren bisher noch nicht bei uns im Training. Ob sie überhaupt für uns spielen werden, muss man abwarten", meint Fricker.
Doch viele andere Möglichkeiten haben Deville und Kohler nicht. Das Transferfenster in Deutschland schloss am 31. Januar. Während Deville noch einen gültigen Vertrag bis 2015 hat, endet die Ausleihe von Kohler nach der Saison. Trainer Bernd Eichmann konnte zum Fall Kohler nichts Klares sagen: "Ich muss abwarten, ob er heute Abend im Training ist. Dann sehen wir weiter."
Eichmanns Fokus liegt ohnehin eher auf dem Restrundenauftakt. Gegen Pfeddersheim erwartet der Trainer einen Sieg. "Was die grundlegenden Dinge wie Kondition betrifft, gehen wir gut vorbereitet in die Partie", versichert er. Nach der 0:4-Pleite in der Hinrunde hat der FCS noch eine Rechnung offen. Mit den vielen zusätzlichen Spielern aus dem Profi-Aufgebot und dem einzigen echten Neuzugang Andy Steis (SVN Zweibrücken) hat der FCS in der Rückrunde auf jeden Fall mehr Qualität zur Verfügung.
Ob Kohler dem FCS II beim Kampf um den Ligaverbleib hilft, bleibt abzuwarten. Doch Kapitän Fricker weiß, dass der gebürtige St. Ingberter "schon viele Jahre mit ganzem Herzen beim FCS ist".