Aufnahme in die christliche Gemeinschaft an Palmsonntag

Erbach · In der Stadt und den Stadtteilen war für viele Mädchen und Jungen an Palmsonntag ein großer Tag: Sie wurden konfirmiert. Stellvertretend für sie waren wir in Erbach dabei, als neun Mädchen und 13 Jungen zur Konfirmation gingen.

 In der protestantischen Martin-Luther-Kirche in Erbach wurden am gestrigen Palmsonntag 22 Jugendliche von Pfarrer Wilfried Bohn (Hintere Reihe, Fünfter von links) konfirmiert. Foto: Bernhard Reichhart

In der protestantischen Martin-Luther-Kirche in Erbach wurden am gestrigen Palmsonntag 22 Jugendliche von Pfarrer Wilfried Bohn (Hintere Reihe, Fünfter von links) konfirmiert. Foto: Bernhard Reichhart

Foto: Bernhard Reichhart

Für insgesamt 22 Jugendlichen war gestern ein ganz besonderer Tag: Sie wurden am Palmsonntag in der protestantischen Martin-Luther-Kirche in Erbach konfirmiert. Gemeinsam mit Pfarrer Wilfried Bohn zogen die neun Mädchen und 13 Jungs in die Kirche ein, wo sie im Altarraum von der Vorsitzenden des Presbyteriums, Daniela Freyer, empfangen wurden. Damit endete ihr vor anderthalb Jahren begonnener Weg in den Präparanden-Gruppen, ein Weg, der seine erste feierliche Zwischenstation an der Konfirmation finden sollte, eine wichtige Station auf dem Weg des Glaubens. Im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes haben die Jugendlichen durch Handauflegung und Gebet den Segen für ihren weiteren Weg empfangen und sind nun gleichberechtigte Mitglieder der Kirche. "Sie werden lachen, die Bibel", leitete Pfarrer Bohn seine Predigt mit einem Zitat von Bertolt Brecht ein. Die Konfirmanden hätten vor zwei Wochen in einem Gottesdienst dargestellt, dass dieses Buch eigentlich eine Bibliothek aus 66 Büchern sei. Über 1000 Jahre geballte Lebens- und Glaubenserfahrung sichtbar, hörbar und lesbar, so Bohn über das Buch, das bis heute viele Menschen fasziniert, da sie in ihr Antworten auf ihre Fragen finden. In der Bibel sei von Anfängen die Rede, von Scheitern, Niederlagen und Versagen, aber auch von Erfolgen, Reichtum und Ruhm. "Der Gott der Bibel ist ein Gott für alle Welt, aber kein Allerweltsgott" , betonte der Pfarrer. "Die Bibel sagt uns: Wir sind und bleiben Gottes geliebtes Geschöpf". Diese Botschaft sei während der Konfirmandenzeit in den Jugendlichen als "eine Art Resonanzboden" angelegt worden. "Wenn wir dann vom Leben zart gestreichelt oder auch mal heftig angestoßen werden, wird das die Saiten der biblischen Botschaft zum Klingen bringen", stellte Bohn fest: "Ihre Töne werden ermutigen, stärken und trösten". So habe das auch Brecht gesehen und deshalb die Bibel zu seinem Lieblingsbuch erklärt. Während Konfirmandin Mariann Holanda die Schriftlesung vornahm, sorgte Alina Schäfer an der Orgel für die musikalische Gestaltung.

Im Rahmen eines Gottesdienstes war einer der Konfirmanden vor zwei Wochen noch getauft worden. Die Konfirmation ist gedacht als Bestätigung des Taufbundes für alle, die bereits als Kinder getauft wurden und die künftig als Christen in ihrer Gemeinde leben wollen.

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