Auf Lösungssuche mit den Bürgern

Saarbrücken · Bevölkerungsrückgang und Überalterung sind nur zwei von vielen Problemen, mit denen die Dörfer zu kämpfen haben. Besserung soll ein vom Regionalverband initiiertes Projekt liefern, die „Servicestelle Dorf“, an denen sich die Orte beteiligen können. Zunächst ist es ein Modellvorhaben.

 Das Augenmerk gilt der Entwicklung des ländlichen Raumes, hier die katholische Kirche Maria Königin in Obersalbach. Archivfoto: Iris Maurer

Das Augenmerk gilt der Entwicklung des ländlichen Raumes, hier die katholische Kirche Maria Königin in Obersalbach. Archivfoto: Iris Maurer

Der Regionalverband Saarbrücken hat mit Unterstützung der Agentur ländlicher Raum im Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz die "Servicestelle Dorf" ins Leben gerufen. Knapp 20 interessierte Vertreterinnen und Vertreter der teilnahmeberechtigten Städte und Gemeinden, darunter einige Bürgermeister und viele Ortsvorsteher, kamen jetzt zur Vorstellung des vorerst als Modellvorhaben organisierten Angebotes ins Volkshochschul-Zentrum.

Wie Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD ) sagte, sei die Idee zur Servicestelle Dorf im Rahmen des im letzten Jahr erstmals angebotenen Unterstützungsangebotes "Check-up Dorf" für den Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" entstanden: "Die Dörfer und kleinen Ortsteile sind heute mehr denn je von ähnlichen Auswirkungen des demografischen und gesellschaftlichen Wandels betroffen: Bevölkerungsrückgang , Überalterung, Leerstände und Versorgungslücken sind hier nur einige Stichworte." Die besten Lösungen für diese Probleme könnten nur zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern gefunden werden. Gillo: "Um die eigenen Potenziale zu wecken und zu fördern, haben wir die Servicestelle Dorf ins Leben gerufen." Die Servicestelle Dorf stellt eine Hilfe zur Selbsthilfe dar, auf deren Ergebnissen und Erkenntnissen die Dorfgemeinschaft aufbauen kann.

Alle Dörfer und Ortsteile im Regionalverband Saarbrücken mit weniger als 3000 Einwohnern können je nach Bedarf aus fünf Bausteinen auswählen. So können sie sich zur aktiven Teilnahme an lokal ausgerichteten moderierten Dorf-Werkstätten und Dorf-Gesprächen anmelden oder an den regional ausgerichteten Bausteinen wie dem Dörfer-Netzwerk, den Dörferthemenabenden und dem Förderwegweiser partizipieren.

Während die regionalen Bausteine den Dialog zwischen den Dörfern fördern sollen und daher allen Stadt- und Ortsteilen offen stehen, sind die lokalen Bausteine in der Modellphase vorerst auf bis zu acht Dörfer begrenzt. Die Anmeldefrist für die Dorfwerkstätten endet am 23. September. Regionalverbandsdirektor Peter Gillo hofft, dass zahlreiche Dörfer das Angebot nutzen: "Viele Dörfer haben sich in der Vergangenheit bereits auf den Weg gemacht. Ich hoffe, dass wir mit der Servicestelle auch jene Ortsteile erreichen, die sich bei der gemeinsamen Zukunftsplanung bisher noch etwas zurückhaltender gezeigt haben."

regionalverband- saarbruecken.de/ servicestelle_dorf

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