Auf die Fastnacht folgt das Fasten

Saarbrücken · Der Trend zum Fasten hält in der Landeshauptstadt an, auch wenn nicht alle es gleich streng auslegen. Außerdem hat der Verzicht auf Süßigkeiten oder Alkohol oft eher gesundheitliche als religiöse Gründe.

 Apfel statt Schokolade: Viele Menschen versuchen, aus unterschiedlichen Gründen sich bis Ostersonntag gesünder zu ernähren. Foto: Erwin Wodicke/Fotolia

Apfel statt Schokolade: Viele Menschen versuchen, aus unterschiedlichen Gründen sich bis Ostersonntag gesünder zu ernähren. Foto: Erwin Wodicke/Fotolia

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Bereits am Aschermittwoch begann die Fastenzeit, die ursprünglich an die 40 Tage gedenken soll, die Jesus Christus betend und fastend in der Wüste verbrachte. Die traditionelle Zeit zum Fasten beginnt am Aschermittwoch und endet am Ostersonntag. Wir haben uns gefragt, ob die Saarbrücker fasten und wenn ja, auf was sie verzichten.

"Da immer mehr darauf geachtet wird, was man zu sich nimmt, glaube ich nicht, dass der Trend mit dem Fasten zurückgeht", erzählt uns Jenny Latz. Die Verkäuferin aus Saarbrücken selbst fastet nicht, bewundert aber die Menschen, die das bis Ostern durchhalten. "Ich kenne einige aus meinem Bekanntenkreis, die fasten. Für mich ist das aber nicht wirklich etwas, da ich ungerne auf Naschereien verzichte", schmunzelt die 30-Jährige.

Die Saarbrückerin Ingrid Jünemann fastet jedes Jahr und verzichtet bis zum Ostersamstag auf Alkohol "Wir gehen häufig auswärts essen und da trinke ich zum Essen gerne mal einen Wein. Um mir zu beweisen, dass ich es ohne schaffen kann, lasse ich den Alkohol komplett weg", so die Rentnerin. Die 70-Jährige findet es großartig, dass es trotz der modernen Zeit noch viele Menschen gibt, die das Fasten diszipliniert angehen.

"Ich lebe das ganze Jahr diszipliniert und brauche dafür keine Fastenzeit", so der 74-jährige Günther Post, der glaubt, dass viele Menschen eher weniger wegen dem Abnehmen fasten. Der Rentner aus Saarbrücken hat noch nie gefastet und sieht es für die Zukunft auch nicht vor.

Pharmareferentin Marion Ertl fastet nach Lust und Laune: "Ich entscheide spontan, ob ich faste. Wenn ich es tue, dann verzichte ich aber nur auf Süßigkeiten. Menschen, die sich nur von Flüssignahrung ernähren, bewundere ich total, da ich das selbst nicht könnte." Die 47-jährige aus Kleinblittersdorf glaubt, dass sich das Fasten in der Zukunft wieder vermehrt.

Ehemann Markus Ertl (48) ist der Meinung, dass die Religion in der heutigen Zeit nicht mehr so präsent ist, wie vorher: "Heutzutage fasten die Menschen mehr, weil sie entschlacken oder abnehmen wollen. Früher war das ja anders." Der Fachberater für Fachgewerbe, ebenfalls aus Kleinblittersdorf, fastet nicht streng und verzichtet lediglich auf etwas Süßes, um sich selbst wohler zu fühlen.

"Ich habe mal gefastet und habe viele Erfahrungen dadurch sammeln können", erzählt uns Alexandra Bernhard. Die Fachverkäuferin fastete, weil sie sich in ihrem Körper nicht mehr wohlfühlte. "Ich glaube, das Fasten wird mehr und mehr populärer. Denn heutzutage ist es gerade bei den jüngeren ‚In' eine gesunde Lebensweise zu haben", so die 27-Jährige.

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