Auf der Suche nach einem neuen Standort

Saarbrücken · Die Gerontopsychiatrie beschäftigt sich mit älteren Menschen und ihren psychischen Erkrankungen. In Brebach gibt es seit 25 Jahren eine Tagesklinik, in der Menschen wieder zu einem selbstständigen Leben befähigt werden. Doch hier ist zu wenig Platz.

 In Brebach sind die Kapazitäten schon seit längerem erschöpft, ein Umzug unausweichlich. Archivfoto: Becker&Bredel

In Brebach sind die Kapazitäten schon seit längerem erschöpft, ein Umzug unausweichlich. Archivfoto: Becker&Bredel

Die gerontopsychiatrische Tagesklinik Halberg bereitet sich auf einen Umzug vor. "Wir sind auf der Suche nach einem geeigneten Standort im städtischen Bereich", erklärte der Verwaltungsdirektor der SHG-Kliniken Sonnenberg , Martin Huppert, bei der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Einrichtung, in der psychisch kranke, ältere Menschen ambulant behandelt und betreut werden. Bis 2020 will man in den neuen Räumen sein.

In Brebach sei die Tagesklinik schon länger an der Kapazitätsgrenze angelangt, sagt Huppert, einerseits durch die weiter wachsende Nachfrage, andererseits durch Brandschutzvorschriften, die eine Erweiterung am bisherigen Standort finanziell unvertretbar machen.

Hintergrund der Suche nach neuen Räumlichkeiten für die Tagesklinik ist der Beschluss der Saarland-Heilstätten GmbH (SHG), nach der Fertigstellung des Neubaus auf dem Sonnenberg die Geriatriebetten der Klinik Brebach auf den Sonnenberg zu verlagern und die Betriebsstätte Brebach zu schließen (SZ berichtete).

Die Baumaßnahmen auf dem Sonnenberg laufen wie geplant, mit der endgültigen Fertigstellung des Neubaus (BA I+ BA II) wird Ende 2019 gerechnet.

Bei der Jubiläumsveranstaltung hatte der Verwaltungsdirektor darauf hingewiesen, dass die Tagesklinik nicht mit auf den Sonnenberg geht, sondern - wenn auch an neuem Standort - weiterhin stadtnah bleiben soll.

Die Tagesklinik ist ein wichtiger Bestandteil im therapeutischen Angebot der Klinik für Gerontopsychiatrie der SHG-Kliniken Sonnenberg , erläuterte Chefärztin Rosa-Adelinde Fehrenbach in ihrem Festvortrag.

Aktuell verfügt die Tagesklinik über 15 gerontopsychiatrische und vier geriatrische Behandlungsplätze. Seit der Gründung sei das Behandlungsprogramm mehrfach neu auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt worden.

Ein Schwerpunkt sei heute die Behandlung depressiver Erkrankungen. Erfreulich sei, so die Chefärztin, dass die Zahl der direkt zugewiesenen Patienten stetig gesteigert werden konnte.

Wesentliches Behandlungsziel der Tagesklinik ist es, die Patienten trotz Erkrankung wieder zu einem selbständigen Leben zu befähigen.

Der Vorteil tagesklinischer Behandlung steht in der Verbindung eines komplexen therapeutischen Angebotes mit Erhalt der Einbindung im häuslichen Milieu. Seit Jahren werden Kooperationen etwa mit dem Katholischen Kindergarten Brebach und dem "Café Klatsch" der Pfarrei St. Johann gepflegt, um die Sozialkompetenz zu verbessern und Möglichkeiten der Begegnung für die Zeit nach der Entlassung zu erschließen. Als Gastredner sprach Professor Michael Hüll aus Freiburg über Modelle der Zusammenarbeit in der Versorgung älterer Menschen mit Depression. Sie ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen im höheren Lebensalter und geht oft mit weiteren Erkrankungen einher. Aus diesem Grund sei die Vernetzung und Kooperation aller Beteiligten geboten.

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