Auf der Jagd nach dem Müll

Beeden · Am Freitag und Samstag war in Homburg, Bexbach und Kirkel Saubermachen angesagt. Viele fleißige Helfer beseitigten bei der Picobello-Säuberungsaktion den Müll. Unsere Zeitung war bei der Aktion in Beeden dabei.

 Mit gelben Handschuhen und blauen Müllsäcken bewaffnet zogen am Samstag Mitglieder des Biotopvereins Beeden und des SV Beeden los, um bei „Saarland Picobello“ wiedermal klar Schiff - oder besser - klar Biotop zu machen. Foto: Thorsten Wolf

Mit gelben Handschuhen und blauen Müllsäcken bewaffnet zogen am Samstag Mitglieder des Biotopvereins Beeden und des SV Beeden los, um bei „Saarland Picobello“ wiedermal klar Schiff - oder besser - klar Biotop zu machen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es ist kurz vor zehn Uhr an diesem Morgen in Beeden. Und es ist nass und kalt. Doch trotzdem hat Karl-Theo Dzieia vom Biotopverein keine Mühe, seine Helfer auf Touren zu bringen. Denn: Es ist "Saarland-Picobello-Zeit". Bis zum Mittag wollen Mitglieder des Biotopvereins und des SV Beeden rund um Störche, Wasserbüffel und viel Federvieh saubermachen. Und auch die Sportanlage oberhalb des Biotops steht auf dem "Auftragszettel". So trommelt Dzieia die Seinen zusammen, verteilt gelbe Handschuhe und blaue Müllsäcke. Und er erklärt uns einige Besonderheiten rund um den Arbeitseinsatz am Naherholungsgebiet. "Während es im Bereich der Sportplätzee hauptsächlich darum geht, Zivilisationsmüll zu entsorgen, ist es am Biotop vor allem Treibgut des Blieshochwassers, das wir beseitigen wollen." Dabei sei klar, so Dzieia, dass sich der Arbeitseinsatz im Tierschutzgebiet lediglich auf die Randbereiche konzentriere, "niemand darf aus Sicherheitsgründen ins Biotop reingehen."

Doch auch außerhalb des eigentlichen Biotops haben die Helfer buchstäblich alle Hände voll zu tun. Schon entlang des Weges in Richtung Bliesbergerhof findet sich genug des von Dzieia angesprochenen Treibguts, um schon nach einer halben Stunde einen Container zu füllen: Zwei Reifen, ein Maschendrahtzaun, Flaschen in allen Farben und Formen, Säcke voller Müll-Allerei. Und damit eben dieser Müll nun zum Frühlingsanfang das Beeder Biotop nicht im denkbar schlechten Licht da stehen lässt, packt vor allem die D-Jugend des SV Beeden kräftig mit an. Mit Eifer stürzen sich die Jungen bis hinein in einen Nebenlauf der Blies und fischen, geschützt von Gummistiefeln, sackweise Unrat aus dem Wasser. Es dauert nur wenige Minuten, und auf der kleinen Brücke kurz hinter dem Aussichtsplattform am Weg, stapeln sich blaue Müllsäcke. Dass da auch ein bisschen Abenteuerlust mitspielt, ist kaum zu überhören und auch nicht zu übersehen. Und genau darin sieht Theo Dzieia auch einen entscheidenden Effekt: "Wir legen großen Wert darauf, dass Kinder mitmachen und sich an 'Saarland Picobello' beteiligen. Denn ein Kind, das einmal bei einer solchen Aktion teilgenommen hat, das lernt, dass man Müll nicht einfach wegwirft. Und von diesem Lerneffekt halten wird sehr viel, der ist uns sehr wichtig."

Während die D-Jugend des SV Beeden mit Jugendtrainer Michael Sutter am Rande des Biotops auf Mülljagd geht, sind oberhalb, im Bereich der Sportablagen, erwachsene Saubermänner und Sauberfrauen mit Mülltüten und Greifern unterwegs. Und auch die machen fette Beute - leider.

Die Aktion "Saarland Picobello", initiiert vom Entsorgungsverband Saar (EVS) und in Homburg auch möglich gemacht durch die Unterstützung des Baubetriebshofes, ruft alleine an diesem Samstag im Stadtgebiet rund 20 Vereine, Parteien und Einzelinitiativen für eine saubere Stadt auf den Plan, am Tag zuvor waren es schon 14 Gruppen, die dem Müll den Kampf angesgat hatten - mit einem Erfolg, der sich auch in diesem Jahr wieder in zahlreichen Containern voller Abfälle messen lässt.

 Bilal von der D-Jugend des SV Beeden hatte zusammen mit seinen Freunden keine Mühe, schon nach kurzer Zeit säckeweise vom Hochwasser angeschwemmten Müll am Rande des Biotops zu sammeln, ein Autoreifen inbegriffen. Foto: Thorsten Wolf

Bilal von der D-Jugend des SV Beeden hatte zusammen mit seinen Freunden keine Mühe, schon nach kurzer Zeit säckeweise vom Hochwasser angeschwemmten Müll am Rande des Biotops zu sammeln, ein Autoreifen inbegriffen. Foto: Thorsten Wolf

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Auf einen BlickTräger und Koordinator der Kampagne "Saarland Picobello" ist der Entsorgungsverband Saar (EVS), der die Abfälle in seinen Entsorgungsanlagen kostenfrei annimmt. Die saarländischen Städte und Gemeinde unterstützen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zudem tatkräftig bei der Organisation und Durchführung ihrer Sammelaktion vor Ort. red

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