Auf den Spuren der Freiheit

Homburg · Der nächste Rundgang, den die Siebenpfeiffer-Stiftung organisiert, steht im Zeichen des Hambacher Festes, das sich am 27. Mai zum 182. Mal jährt. Bei der Kostümführung geht es auf Zeitreise in die Jahre des Vormärzes.

 Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt „Regina Wirth“ zu Schauplätzen der Freiheitsbewegung in Homburg – hier vor der Kulisse des Freiheitsbrunnens am Rondell. Foto: Baus

Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt „Regina Wirth“ zu Schauplätzen der Freiheitsbewegung in Homburg – hier vor der Kulisse des Freiheitsbrunnens am Rondell. Foto: Baus

Foto: Baus

Wo Siebenpfeiffer, in Ketten gelegt, seine letzte Nacht in Homburg zubrachte, und wo genau Wirth im Nachthemd und mit Schlafmütze der Polizeigewalt Widerstand leistete, wo der widerspenstige protestantische Dekan Weber - nach Auffassung von Bayernkönig Ludwig I. "ein Wolf im Schafspelz" - seinen Wein lagerte und sich die Homburger Bürger sich sammelten, um mit Pferdefuhrwerken zum Hambacher Fest zu fahren: Episoden wie diese gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg, zu dem für morgen die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt.

Diese erste Exkursion in diesem Jahr gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück Geschichte geschrieben wurde. Seit fünf Jahren ist Homburg, zusammen mit Zweibrücken, unter der Regie der Siebenpfeiffer-Stiftung eine von zwölf Stationen entlang der "Straße der Demokratie", und die regelmäßigen Stadtführungen stellen ein Teil der unterschiedlichen Aktivitäten im Rahmen dieses Projektes dar. "Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal" schrieb Georg Fein, der Redakteur an der "Deutschen Tribüne" in Homburg, 1832 in einem Brief an seine Mutter, und dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung.

Die Tour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird kein gewöhnlicher Rundgang. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung; "Regina Wirth", also die Ehefrau von Johann Georg August Wirth, wird in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat, während ihr streitbarer Gatte die meiste hinter Gittern zubrachte.

Die Stationen der von ihr geleiteten Begehung sind etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das "Landcommissariat" befanden, die Druckerpresse, auf der die Wirths "Tribüne" zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen "Festbanketten" stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell.

Die Teilnahme daran ist kostenlos, Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden, die Teilnahme ist kostenlos. Im Laufe des Jahres finden bis November regelmäßig Kostümführungen statt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort