Auf dem Heimweg noch schnell ins glitzernde Schaumbad springen ...

Beim Anblick eines schäumenden Saarbrücker Brunnens erlaubte sich SZ-Redakteurin Ulrike Paulmann einen ganz kurzen Ausflug in Traumwelten.

Zwar ist es vor dem St. Johanner Rathaus alles andere als ruhig - doch das Mädchen schafft es noch, den Verkehrslärm zu überbrüllen: "Schaumpartyyy!" schreit sie begeistert. Und bei so viel Enthusiasmus muss man gleich mal hingucken. Da, neben der Göre, sehe ich den Grund für ihre schier überschäumende Freude: Da schwimmt auf dem Brunnen vor dem Hohen Haus eine feine weiße Blubberblasenschicht, stetig sanft aufgewirbelt von drei kleinen Springbrunnen. Drumherum Sonnenschein, angenehm warme Temperaturen - ach, da geht doch gleich mal die Fantasie mit einem durch ...
Die Stadtoberen betonen doch immer, man wolle die Lebensqualität in Saarbrücken noch weiter steigern. Das wäre doch mal ein guter Anfang. Müde von der Arbeit könnte man auf dem Weg nach Hause noch mal eben schnell ins Kleopatra-Schaumbad in der City springen. Und wem das alles zu intim wäre, der könnte ja, mit Blick aufs Zentrum der Saarbrücker Macht, auch einfach nur mal in der Mittagspause seine Füße in das pflegende Blubberblasenbad halten. Der innerstädtische brandneue Wellnessspaß müsste ja nicht umsonst sein, dann wär's auch noch für die chronisch leere Stadtkasse gut.

Drin, beim Termin im Rathaus, komme ich blitzartig wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Nix mit Badevergnügen und samtweicher Haut à la Saarbrigge - Das, was da so verführerisch in der Sonne glitzerte, war natürlich nur der Schaum einer hundsgewöhnlichen Seifenlauge, die wohl irgendwelche "Hexen" in der Nacht zum 1. Mai, wenig einfallsreich, in den Brunnen gekippt haben. Nicht nur hier, sondern auch anderswo. Der Zauber ist völlig weg - und das weiße Zeug einige Stunden später übrigens auch, weil die Brunnen gereinigt wurden. (Tag-)Träume sind eben immer nur Schäume...

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